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Fails Night im Enke-Werk

Erfolgsformat

Michael Wenzel liebt das Bearbeiten von Baumetallen. Der Dachdeckermeister und Inhaber des in Vellmar ansässigen Fachbetriebs Wenzel Bedachung sagt: „Ich bin eher Künstler und nicht so der Chef für viele Mitarbeiter.“ Katja Lilu Melder ist Geschäftsführende Gesellschafterin der BMG Santec GmbH. Ihr Unternehmen beschäftigt rund 80 Mitarbeiter und ist auf die Sanierung von Brandschäden oder Schimmelbefall sowie die Gebäude-Entkernung spezialisiert. Melder besitzt vier (!) Meistertitel. Nach einem Publikums-Voting samt dazugehörender Jury-Beurteilung wurde sie zur Miss Handwerk 2025 gekürt. Die Power-Frau sagt: „Das Handwerk ist meine Tafel Schokolade!“ Der Dritte im Bunde ist Thomas Schmitz aus Düsseldorf. Als Dach­deckermeister, Jurist und ehemaliger Geschäftsführer des Dachdeckerverbandes NR hat Schmitz einen ganz speziellen Blick auf das Dachhandwerk. Gerne zitiert er den Spruch: „Dachdecker wurden ­geschaffen, damit Architekten Helden haben!“*

Wie recht er damit hat, bewies das Team von Oliver Oettgen im Rahmen der zweiten Fails Night. Die Veranstaltung lockte erneut viele Teilnehmer und digitale Zuschauer in die Rote Hölle des Enke-Werks nach Düsseldorf. Und abermals überraschte das Handwerk mit großem Mut zur Fehlerkultur. Das authentische Format wurde von Handwerksunternehmer, Autor und Speaker Oliver Oettgen moderiert. Unterstützt wurde er dabei abermals vom E-Team des Enke-Werks.

Im Streaming-Studio der Roten Hölle begrüßte Oettgen die drei genannten Handwerksmeister gemeinsam mit Gastgeber Hans-Ulrich Kainzinger. Vor zahlreichen Studiogästen und noch mehr Zuschauern an den Streamingbildschirmen sprachen Wenzel, Melder und Schmitz über ihre größten Fehler und damit verknüpftes Lernpotenzial.

Wie war es wirklich? Ein Bericht von jemandem, der dabei war

Mein Name ist Michael Wenzel, ich bin Dachdeckermeister aus dem schönen Hessen und ich hatte die Ehre, bei der zweiten Ausgabe der Fails Night dabei zu sein. Aber mal ganz von vorn: Bei uns in Kassel hatten wir am 28. Januar dieses Jahres Generalversammlung der DEX eG (Einkaufsgenossenschaft im Verbund der Zedachgruppe). Dort ergab es sich, dass ich mit Oliver Oettgen in Kontakt kam. Er hielt einen sehr interessanten Vortrag über Mitarbeitermotivation. Ich muss sagen, ich war von Anfang an von dem überzeugt, was er da so von sich gab. Schnell stellte sich heraus, dass es bald einen zweiten Teil seiner Fails Night geben wird (den ersten Teil hatte ich im Internet verfolgt). Da die Produktion erneut bei Enke in der Roten Hölle stattfinden würde (wo ich noch nie war, welche Schande!), habe ich fix den „Uli“ angerufen und um einen Zuschauerplatz gebeten. Aber wie sollte es anders sein: „Nur zuschauen geht nicht“, sagte Enke-Inhaber Hans-Ulrich Kainzinger, „du musst auch was reden.“

Nun ja, was soll ich sagen? Über Fehler, die man als Unternehmer machen kann, hätte ich ja einiges zu sagen. Hab ja schließlich alles mal ausprobiert – so mehr oder weniger. Also Klamotten gepackt und auf in die verbotene Stadt (Düsseldorf). In der Roten Hölle angekommen, ging’s auch gleich los. Ab in die Maske, danach direkt verkabelt und zack fand ich mich am Rednerpult wieder. Kameras und Scheinwerfer an und da stand ich nun und musste reden.

Am Anfang war es noch etwas holperig (macht man ja auch nicht jeden Tag so was), aber dann lief es doch ganz flüssig (an dieser Stelle ein Riesendank an Oliver und sein mega Team, das es verstand, mir die anfängliche Aufregung zu nehmen).

Mal die Hosen runterlassen

Ich erzählte also vor laufenden Kameras, wie es lief in meinem Handwerkerleben. War schon ein bissel der Klassiker. Selbstständig gemacht. Am Anfang alles recht chillig und lief gut. Dann kam der Fehler: Viel zu viel Arbeit angenommen und zu wenig Angestellte, also was tun? Einstellen war das Zauberwort.

Tja: Dann wurde die Sache zu groß und wuchs mir, wie einigen anderen Kollegen auch, etwas über den Kopf oder anders formuliert: Ich bin bestimmt ein guter Handwerker, aber ein nicht ganz so guter Kaufmann ;-). Bereits während meines Vortrages stimmten mir einige Personen im Zuschauerbereich kopfnickend zu. Sie wussten offensichtlich, wovon ich sprach und was es bedeutet, wenn alles viel zu groß wird. Und sie teilten meine Erkenntnis, dass ich als Chef nicht geeignet bin für viele Angestellte. Tatsächlich hatte ich mich auf meinen Baustellen und der damit verbundenen Organisation verzettelt. Wir kamen in der Folge oft zu spät zu den Kunden. Das machte sich dann plötzlich auch auf den Konten und bei meinen Zulieferern bemerkbar. Spätestens jetzt war guter Rat teuer.

Aufgeben ist keine Option

Aufgeben kannst du auf der Post, dachte ich. Es musste eine Lösung her. Wer sich für meinen Weg aus der Misere interessiert, sollte sich die Aufzeichnung der Fails Night anschauen. Was mir am Format der Fails Night besonders gefällt? Dass ich mit Erstaunen festgestellt habe, nicht der einzige Handwerker in Schieflage zu sein. Auch die Geschichte der Rednerin Katja Lilu Melder war sehr interessant. Die Geschäftsführerin eines großen, auf Abriss- und Entsorgungsarbeiten spezialisierten Unternehmens „stolperte“ über ihre eigene Gutmütigkeit. Das zu späte Eingreifen des Steuerberaters tat ein Übriges. Ebenso spannend waren die Ausführungen des Schlussredners Thomas Schmitz. Er veranschaulichte auf interessante Weise, wie wichtig es ist, dass wir alle wieder mehr miteinander kommunizieren.

Mein Resümee

Es war ein toller Abend. Und an Oliver Oettgen und sein Team gerichtet: Macht weiter so! Genau das ist es, was wir brachen. Ein Format, das auch jungen Kollegen die einen oder anderen Tipps vermittelt. Das aufzeigt, wo es gefährlich werden kann. Und das verdeutlicht, wie wichtig es ist, nicht nur die eigene Suppe zu kochen, sondern als Handwerker zusammen zu wachsen. Apropos: Wenn ihr auch eine Geschichte zu erzählen habt, dann meldet euch doch einfach beim Oliver oder beim Uli. In diesem Sinne bedanke ich mich bei den beiden und natürlich auch bei Ulis Sohn Max. Ihr macht das großartig! So sieht Zusammenarbeit von Industrie und Handwerk aus und PS: Ich freue mich schon auf unser nächstes Aufeinandertreffen – vielleicht sogar in der Roten Hölle des Enke-Werks in Düsseldorf, wer weiß.

Folge verpasst?

Die Aufzeichnung der zweiten Fails Night ist online abrufbar. Und auch die dritte Veranstaltungsrunde wird im Enke-Studio produziert und live ausgestrahlt. Am 17. Juni 2025 berichten Handwerker das nächste Mal über gemachte Fehler und die Möglichkeiten zur Problemlösung. Informationen zur Teilnahme in der Roten Hölle des Enke-Werks oder am Livestream via YouTube sind online abrufbar. 

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