Verjüngungskur

Bild: Enke-Werk

Die Suche nach der Quelle ewiger Jugend ist so alt wie die Menschheit selbst. Frühes Zeugnis geben zum Beispiel historische Aufzeichnungen syrischer Literatur. Aber auch in der Biografie Alexanders des Großen sind Hinweise auf die mögliche Existenz eines Jungbrunnens enthalten. Knappe 2240 Jahre später, genauer gesagt am 5. August 2020, schicken sich Fachleute der Berliner Detzner Dachbau GmbH gemeinsam mit Andreas Walzel (Fachberater im technischen Außendienst des Düsseldorfer Enke-Werks) an, die Suche fortzusetzen. Dabei beschreiten sie völlig neue Wege. Ihr Ziel ist es nicht, die Quelle ewigen Lebens zu entdecken, sondern einen Weg zu finden, das Wasser eines Berliner Springbrunnens dauerhaft im Brunnenbecken zu halten und dieses somit zu verjüngen.

Ausgeklügeltes Sanierungskonzept

Am Prager Platz, wo normalerweise eine Wasserfontäne bis zu 7 m in die Höhe schießt, bot sich noch bis vor Kurzem ein trauriger Anblick. Das 1986 im Zuge der Neugestaltung des Platzes errichtete steinerne Brunnenbecken war leer und trocken. An Seitenwänden und Bodenfläche hatten die Zeichen der Zeit sichtbare Spuren hinterlassen. Im vorigen Jahr traten plötzlich große Risse an der Brunnenschale auf. Zeitweilig stand der Platz unter Wasser. Um die Verjüngungskur des bei der Bevölkerung sehr beliebten Springbrunnens erfolgreich durchzuführen, wurde eine Bestandsanalyse vorgenommen, ein Sanierungskonzept entwickelt und im September 2020 mit den Arbeiten begonnen. Zunächst musste die Altbeschichtung restlos entfernt werden. Dazu wurden die Oberflächen gefräst bzw. kugelgestrahlt und sorgsam gereinigt.

Bild: Enke-Werk

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Professionelles System

Im nächsten Schritt erfolgte der Auftrag des Enke-Flüssigkunststoffsystems Enkolan. Das Enkolan ist vielseitig einsetzbar – beispielsweise zur nachhaltigen Sanierung von Flachdächern, Balkonen oder Terrassen. Aufgrund ihrer Eigenschaften ist die Enkolan-Abdichtung 1K LF perfekt auf diese und weitere Anwendungsbereiche abgestimmt. Das Produkt zeichnet sich z. B. durch seine Einkomponentigkeit, seine Lösemittelfreiheit und seine Geruchsneutralität aus. Die Ergreifung geeigneter Atemschutzmaßnahen für Verarbeiter, Be- und ­Anwohner oder Passanten wird somit überflüssig, da ­keinerlei gesundheitsschädliche Geruchsbelästigung entsteht. Weitere Systemvorteile sind, dass auf den meisten abzudichtenden Flächen kein Voranstrich benötigt wird und sogar Restfeuchtigkeit im Untergrund bis zu einem gewissen Grad toleriert werden kann. Folglich verfügt das Enkolan-System über hervorragende Eigenschaften zur Brunnensanierung.

Zunächst wurden alle Anschlüsse der Brunnenanlage mit Enkolan abgedichtet. Dazu zählen u. a. Kehlen, Aufkantungen und senkrechte Flächen am Brunnenrand. Aber auch Rücksprünge oder Nischen zur Unterbringung der Brunnentechnik wurden sorgsam beschichtet. Anschließend wurde die kreisrunde Brunnenfläche segmentweise abgedichtet. Auf allen genannten Teilflächen kam das Enkolan-System in Kombination mit dem Enke-Polyflexvlies zum Einsatz. In bewährter „Nass-in-nass-Methode“ wurde der Flüssigkunststoff auf den zu beschichtenden Flächen zunächst satt vorgelegt und das Polyflexvlies anschließend blasenfrei eingebettet. Aufgrund der mechanischen Produkteigenschaften ist das Polyflexvlies mit allen Flüssigkunststoffen von Enke durchtränkbar. Die spezielle Beschaffenheit dieses Vliestyps eignet sich folglich perfekt für eine konturengenaue Abdichtung selbst bei extrem unebenem Untergrund. Als sinnvolle Ergänzung bietet Enke vorgefertigte Enke-Vliesformteile an. Sie ermöglichen eine schnelle, sichere und einfache Verarbeitung in fast allen Anschlussbereichen, wie sie bei Sanierungs- und Dachabdichtungsarbeiten häufig auftreten. Polyflexvlies ist als Formteil für Ecken, Durchdringungen oder Rohranschlüsse, aber auch auf großen oder kleinen Rollen zur individuellen Anpassung vor Ort erhältlich.

Direkt nach der Vlieseinbettung erfolgte in allen Brunnenbereichen der sogenannte Deckstrich. Anschließend wurde die komplette Fläche mit feuergetrocknetem Quarzsand (Körnung 0,2 bis 0,6 mm) abgestreut. Dieses Vorgehen trägt maßgeblich dazu bei, die Stabilität im System zu erhöhen und die Gleichmäßigkeit der farbigen Endversiegelung zu gewährleisten. Die Enkolanversiegelung erfolgte auf Wunsch des Auftraggebers im Farbton Lichtgrau. Gleichmäßig und streifenfrei aufgetragen wurde sie mittels Kelle und Rolle.

Das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen. Einziger Wermuts­tropfen: Die Frage, ob die Verjüngungskur des Brunnenbeckens in irgendeinen Zusammenhang mit der Suche nach dem Brunnen ewiger Jugend gebracht werden kann, bleibt weiterhin unbeantwortet. Aber pragmatisch, wie die Kollegen des E-Teams nun einmal sind, lautet der passende Enke-Tipp wie folgt: Alle, die sich auf die Suche des Jungbrunnens begeben wollen, sollten zunächst den Brunnen am Prager Platz besuchen. Nach Inaugenscheinnahme der gelungenen Sanierung empfiehlt sich ein Spaziergang zur 4 km entfernten Gemäldegalerie des Kunstmuseums Berlin-Tiergarten am Matthäikirchplatz. Dort, so die Enke-Fachleute, befindet sich das 1546 entstandene Gemälde „Der Jungbrunnen“ von Lucas Cranach dem Älteren und wer weiß: Womöglich sind auf diesem bedeutenden Kunstwerk weitere Hinweise versteckt, die zum Auffinden des echten Jungbrunnens hilfreich sind.

www.enke-werk.de

Bilder: Enke-Werk

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Info

Sämtliche Abdichtungsarbeiten wurden von der Firma Detzner Dachbau GmbH aus Berlin mit höchster Sorgfalt ausgeführt. Nach gelungener Sanierung ist der Brunnenkörper wieder voll funktionsfähig: wasserdicht, Wasserdampf-diffusionsoffen sowie UV- und wetterfest.

Materiallieferant: Baustoff-Fachhandel Borchert Dach + Fassade

Untergrund: Stein, Beton, Altbeschichtung, Polyesterharz, Farbanstriche

Technische Fachberatung: Dipl. Ing. Andreas Walzel (technischer ­Außendienst, Enke-Werk, Region Berlin)