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Gipfelstürmer Edelstahl

Grenzüberschreitend ist Edelstahl – normgerecht wird er als „nichtrostender Stahl“ bezeichnet – als Baumetall in Gebirgsregionen besonders häufig anzutreffen. Der Grund: Seine Verarbeitungs- und Langzeiteigenschaften sind gerade unter alpinen Klimabedingungen besonders günstig.

Um zu verstehen warum, muss man sich zunächst vergegenwärtigen, was Edelstahl ist. Sein Hauptbestandteil ist Eisen. Ihm werden Chrom und oft noch weitere Metalle hinzulegiert. Dadurch bildet sich an der Oberfläche eine chromreiche, transparente Oxidschicht – die Passivschicht. Sie ist nicht nur sehr stabil, sondern stellt sich bei Beschädigung, z. B. durch scharfkantige Eisplatten, sogar selbstständig wieder her. Insgesamt gibt es mehrere Edelstahl-Familien. In der Bedachung finden sich davon zwei: Die sogenannten ferritischen Edelstähle bestehen im Wesentlichen aus Eisen und Chrom und sind magnetisch. Entgegen landläufiger Meinung kann also ein Bedachungsblech durchaus magnetisch und doch ein Edelstahl sein, nämlich ein ferritischer. Die allgemeine Korrosionsbeständigkeit hängt vom Gehalt an Chrom und ggf. Molybdän ab. Andere technologische Eigenschaften können durch weitere Legierungszusätze beeinflusst werden.

Bei den austenitischen Sorten kommt z. B. Nickel hinzu, das den Werkstoff im Ausgangszustand unmagnetisch macht. Sie können empfehlenswert sein, um die Beständigkeit gegen bestimmte aggressive Umwelteinflüsse sicherzustellen, z. B. Tausalz.

Wenn im Frühjahr die Schneemassen schmelzen, kommt das voll funktionstüchtige, mit Edelstahl eingedeckte Dach wieder zum Vorschein 

Bild: Aperam

Wenn im Frühjahr die Schneemassen schmelzen, kommt das voll funktionstüchtige, mit Edelstahl eingedeckte Dach wieder zum Vorschein 
In den Savoyer Alpen liegt auf 3835 m Höhe die Schutzhütte Refuge du Goûter des Club Alpin Français

Bild: Pascal Tournaire für Aperam

In den Savoyer Alpen liegt auf 3835 m Höhe die Schutzhütte Refuge du Goûter des Club Alpin Français

Architekturbleche von Aperam

Unter den Herstellern nichtrostender Stähle zielt Aperam mit seiner Marke Uginox speziell auf den Markt der Architekturbleche ab. Bleche für Dach und Fassade erhalten im Falle der ferritischen Sorten einen zusätzlichen Zinnüberzug, der ihnen eine matte Oberfläche verleiht. Er entwickelt mit der Zeit eine dekorative Patina – daher die Bezeichnungen Uginox Patina K41 für die Standardsorte und K44 für die molybdänlegierte, noch korrosionsbeständigere Sorte. Zudem lässt sich das verzinnte Blech besonders leicht löten, weswegen es auch ein Standardwerkstoff für die Dachentwässerung ist. Zur Langlebigkeit trägt die Zinnschicht nicht weiter bei, denn der „selbstheilende“ Grundwerkstoff ist durch und durch hoch korrosionsbeständig. Deshalb tritt auch Tauwasserkorrosion bei Edelstahl nicht auf und auch der Kontakt mit bituminösem Material kann dem Metall nichts anhaben.

Ein Edelstahldach mit Schneefangeinrichtung

Bild: Aperam

Ein Edelstahldach mit Schneefangeinrichtung

Bei austenitischen, d. h. Chrom-Nickel-legierten Werkstoffsorten für die Spenglertechnik sorgt ein aufgewalztes Muster für eine seidenmatte Oberfläche, die sich über die Lebensdauer nicht verändert. Uginox Top 304 entspricht dem Werkstoff EN 1.4301, der landläufig auch als „V2A-Stahl“ bezeichnet wird, Uginox Top 316L der Sorte EN 1.4404, dem gegen saure und chloridhaltige Verschmutzungen noch widerstandsfähigeren „V4A“. In der Klempnertechnik werden vorwiegend Materialstärken von lediglich 0,5 mm eingesetzt. Die Edelstähle lassen sich ähnlich leicht biegen wie andere Baumetalle, und das sogar bei winterlichen Temperaturen. In der Nutzungsphase versprödet das Metall auch bei zweistelligen Minusgraden nicht. Besonders die ferritischen „Patina“-Sorten haben eine geringe Wärmeausdehnung. Bei einer Temperaturänderung um 100 °C dehnen sie sich nur um 1,1 mm aus. Schare können daher bis zu 14 m lang sein, sodass die Anzahl der Quernähte minimiert wird – und damit auch das Risiko von Undichtigkeiten.

Edelstahl-Infos zu nachhaltigem Werkstoff

Edelstahl für Dach und Wand ist eine Lösung für Generationen. Der Werkstoff ist gegen starke Wärme- und UV-Einstrahlung im Sommer ebenso unempfindlich wie gegen extreme Kälte und Schneelasten. Er lässt sich in der Stehfalztechnik leicht verarbeiten. Mit den verzinnten ferritischen Stählen der Uginox-Patina-Serie oder den mustergewalzten austenitischen Uginox-Top-Sorten stehen für unterschiedliche Gestaltungslinien jeweils geeignete Oberflächen zur Verfügung. Wann welche Sorte infrage kommt, welche Lötwässer und Lote am besten geeignet sind und welche Punkte ggf. bei metallischen Mischverbindungen zu beachten sind, ist einer Broschüre zu entnehmen, die unter www.uginox.com herunterzuladen ist. Das Bauwesen-Team umfasst auch kompetente Fachberater, die unter uginox@aperam.com erreichbar sind.

Auch die Montage von Solaranlagen ist möglich

Bild: Aperam

Auch die Montage von Solaranlagen ist möglich

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