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Goldene Spenglerarbeit 2021

Neuer Hut für die alte Lady

Villa Cassel 2020

Diese überaus erhaltenswerte, um 1900 im viktorianischen Stil erbaute Villa wurde im Sommer 2019 renoviert. Der Umbau umfasste unter anderem die energetische Sanierung sowie die Überarbeitung des Raumkonzepts. Wichtigster Projektteil war (zumindest aus Spenglersicht) die Gesamtsanierung des 45-jährigen Daches. Dank sehr guter Zusammenarbeit mit Architekt und Bauherrschaft ist es gelungen, eine gewaltige Kupfer-Dachlandschaft zu realisieren. Die Bauaufgabe war angesichts der Dachgeometrie und der hochalpinen topografischen Lage besonders anspruchsvoll. Der ausführende Fachbetrieb G. Bosshard AG aus Altdorf fertigte ein einzigartiges Metalldach im Doppelstehfalzsystem. Das weithin sichtbare, technisch anspruchsvolle Doppelstehfalzdach besteht aus 38 Teilflächen. Das gesamte Kupferdachgefüge besteht aus:

  • Doppelstehfalzdach, Fläche ca. 600 m²
  • 9 markante Lukarnen mit Turmspitzen
  • 1 Schlepplukarne
  • 1 Kegelturm, Fläche ca. 10 m²
  • 1 Pyramidenturm, Fläche ca. 65 m².
  • Die Dacheindeckung ist beständig und sehr widerstandsfähig gegen äußere Einflüsse. Ihr ökologischer Fußabdruck ist wegen des langen Lebenszyklus im Vergleich zu anderen Deckmaterialien sehr gut. Nicht zuletzt weil Metalle nach dem Rückbau zu 100 % recycelbar sind und immer neue Verwendung finden. Die Auflage der kantonalen Denkmalpflege war es, das Dach abermals mit Kupfer zu decken. Das Material passt optisch sehr gut zur Gebäudearchitektur und zur wildromantischen Umgebung. Für das Doppelfalzdach, Dachrinnen, Anschlussbleche und die Türme wurden 7,5 t Kupfer verarbeitet – eine ausführliche Projektreportage folgt in Kürze. 

    Ein Energiedach vom Spengler

    Haus Zihler

    Für den Ausbau des Dachstockes des Einfamilienhauses Zihler in Wolfwil wurde eine moderne und trotzdem klassische Spenglerarbeit geplant und ausgeführt. Das Dach wurde nach technischen Angaben und entsprechenden Vorgaben passend zur PV-Anlage geplant. Die Länge und Breite sowie die Lage der Dachfenster und Lukarne wurden durch die Größe der Solarmodule bestimmt. Das Team des Fachbetriebs Knubel Bauspenglerei AG plante sämtliche Details und stimmte alle erforderlichen Profile auf die Gebäudeabmessung ab. Zunächst wurde auf die Holzunterkonstruktion des Zimmermanns ein fugenloses Unterdach vom Typ Sarnafil MTS verlegt. Für die vielen verschiedenen Details wie Ortgangprofile, Stirnbekleidungen, Seiten- und Brustbleche sowie auch die Lukarnen-Bekleidung und das Doppelstehfalzdach der Lukarne wurden Formteile und Elemente aus VMZink Anthra aus eigener Herstellung montiert. Die kastenförmige Einlegerinne besteht aus Edelstahl. Links und rechts der Dachaufbauten (wo keine PV-Module verlegt werden konnten) kamen sogenannte Blindmodule zum Einsatz. Diese fertigte die Knubel Bauspenglerei AG ebenfalls in der eigenen Werkstatt aus dem Verbundwerkstoff Zinkbond Anthra an.

    Entsprechende Platten wurden an allen Anschlüssen, wie Dachfenstern und Lukarnen, konisch gefräst, genutet und gekantet und anschließend in das Befestigungssystem der PV-Anlage integriert montiert. Die beiden Hauptdachflächen des Satteldaches in Ost-West-Ausrichtung wurden mit einer integrierten Photovoltaikanlage des Thuner Herstellers 3S Solar Plus AG ausgestattet. Das Vorzeigeobjekt wurde im Jahre 2019 durch den Solarpreis Schweiz mit einem Diplom in der Kategorie Plus­EnergieBau ausgezeichnet.

    Bild: VDSS / Zihler

    Zauberhut für Rapperswil

    Multifunktionsgebäude

    Mit seiner Schuppenhaut aus vorbewitterten VMZinc-Elementen ist der Zauberhut des Rapperswiler Zoos eine weithin sichtbare Landmarke. Das multifunktionale Gebäude bietet Platz für Veranstaltungen bis zu
    500 Personen. Für die Bekleidung der außergewöhnlichen Dachkonstruktion zeichnet das Team des Fachbetriebs Beat Brönnimann GmbH aus St. Gallen verantwortlich. Auf der ausgeschwungenen Holzkonstruktion wurde zunächst ein absolut dichtes EPDM-Unterdach (Resitrix) aufgebracht. Anschließend erfolgte das Setzen der Metallelemente und entsprechender Unterkonstruktionsträger mithilfe vorgefertigter Schablonen. Die Zuschnitte der rund 7500 Zink-Verbundplatten wurden auf ­einer CNC-Fräse hergestellt. Aufgrund der komplexen Geometrie wurde jedes Zinkelement einzeln gefertigt und nummeriert. Eine logistische Meisterleistung war mit der Vormontage der Zinkelemente auf den Holzbausegmenten verbunden. Dabei mussten die Bauteile so befestigt werden, dass sich einzelne Baugruppen sicher transportieren und vor Ort passgenau zusammensetzen ließen. Beim finalen Zusammensetzen der einzelnen Elemente war es besonders wichtig, ein harmonisch fortlaufendes Fugenbild zu berücksichtigen.

    Bild: VDSS / Beat Brönnimann GmbH

    Gesundheitsnetzwerk für Sainte-Croix

    Medizinische Einrichtung

    Für die Planer und den Fachbetrieb Claude Favre SA (Lausanne) bestand die besondere Herausforderung dieses Neubaus darin, den großen Maßstab eines öffentlichen Gebäudes und den kleinen Maßstab des Einzelzimmers zu verschmelzen. Die Bauteile des neuen Gesundheitscenters sind mit Straßen und Plätzen wie ein Dorf strukturiert. Der Gebäudekomplex unterstreicht seinen monolithischen Ausdruck, indem die aus dem Boden herausragende Kubatur eine starke Interaktion mit dem Untergrund entstehen lässt. Einen interessanten Gegenpol bildet die kleinteilige Aluminiumfassade des in drei Ebenen gegliederten Gebäudes: Das Erdgeschoss beherbergt Gemeinschaftsräume und die Geriatrie, das zweite Obergeschoss die Altenpsychiatrie, der markante Ausleger signalisiert mit seiner Aussparung den Eingangsbereich.

    Medizinische Einrichtungen unterliegen den strengen Brandschutzvorschriften der AEAI-Kategorie. Der gesamte Fassadenaufbau darf demnach nicht brennbar sein. Folglich wurden die Fassaden mit 32 cm Steinwolle gedämmt und als Unterkonstruktion wurde zur Befestigung der Fassadenelemente ein verzinktes Stahlblech Typ SP 30/221 ersetzt. Die Befestigung erfolgte durch wärmebrückenfreie Konsolen vom Typ Phoenix der Wagner System AG.

    Abertausende Aluminiumschindeln wurden in der Spenglerwerkstatt von Hand gefertigt. Sie bestehen aus walzblankem Material mit einer Dicke von 0,80 mm. Ihre Abmessungen betragen 320 x 570 mm. Das Material verleiht der Fassade eine Chamäleon-Optik, denn in der Fassadenoberfläche spiegelt sich, den unterschiedlichen Tages- und Jahreszeiten entsprechend, die umgebende Natur wider.

    Bild: VDSS / Thomas Jantscher

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