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Innovation mit Tradition

Zu Gast bei Biegemaster

Wer nun denkt, dass die Erfolgsgeschichte der Firma auch erst vor 46 Jahren begann, täuscht sich. Im Jahr 1955 produziert die Firma Sperr & Lechner erstmalig Maschinen, welche aufgrund ihrer hochwertigen Verarbeitung globalen Absatz finden. Die damals noch auf Buchbindereimaschinen spezialisierte Firma wird 1964 von Willy Scheuerle übernommen, welcher im Jahr 1978, zusammen mit dem Handelspartner Alfred Baier, die Firma dann schlussendlich in die Bahn lenkt, auf der sich das Unternehmen seitdem erfolgreich entwickelt: Herstellung und Vertrieb von Langabkantmaschinen, geführt in Familienhand. 1998 lässt Sperr & Lechner „Biegemaster“ als Markenzeichen eintragen. Schnell erlangt das kleine Unternehmen im idyllischen Kochertal, inmitten eines Clusters von Weltmarktführern, Bekanntheit auf dem internationalen Markt und baut sich rasch eine globale Stammkundschaft auf. In der inzwischen dritten Generation führen Scheuerles Enkel, die Geschwister Bettina und Mark Wirth, das Unternehmen und blicken mit Stolz auf dessen Vergangenheit und mit Freude in die Zukunft.

Betrachtet man das Werksgelände von oben, erscheint es recht überschaubar, doch auch hier findet das altbekannte Sprichwort „weniger ist mehr“ Anwendung, denn obwohl auf dem Gelände noch weitere Fertigungshallen ihren Platz finden würden, zeigt sich bei einem Besuch der Firma schnell der Grund, warum das nicht so ist. „Wir setzen auf Klasse statt Masse“, erklärt Geschäftsführer Mark Wirth: „Wenn ein Mitarbeiter beginnt, eine Maschine zu bauen, begleitet er deren Bauprozess von Anfang bis Ende und kennt sie zum Schluss wie seine eigene Westentasche.“ So entwickelt jeder Mitarbeiter auch eine Art Bindung zu jeder Maschine, was sich nicht nur in der Motivation der Mitarbeiter spiegelt, sondern auch jedem Kunden ein Unikat verspricht. Egal ob Einfachbieger oder Doppelbieger, jede gebaute Maschine ist den Mitarbeitern bis ins Detail bekannt und sie erinnern sich noch Jahre später an Sonderanfertigungen wie zum Beispiel zwei 15 m lange Einfachbieger, die 2010 in die Ukraine verkauft wurden.

Doch sorgsam und präzise gearbeitete Maschinen reichen nicht aus, um sich langfristig erfolgreich am Markt durchzusetzen. Blickt man in die Vergangenheit, dann erkennt man auch ganz klar den Funken der Innovation bei Biegemaster. Bereits im Jahr 2002 überraschten sie mit einer Neuheit: der ersten Touch-Steuerung für Langabkantmaschinen. 2006 kam das nächste große Upgrade in Form einer Biegefolgeberechnung, implementiert in der Steuerung, welche heutzutage nicht mehr wegzudenken ist, für damalige Verhältnisse aber noch fast futuristisch erschien und gerade Handwerkern das Leben und die Arbeit an der Maschine deutlich erleichterte. Mit der Markteinführung des BendTron, der ersten vollelektrischen Langabkantmaschine, sorgte das Unternehmen abermals für Furore. Mit Begeisterung in der Stimme berichtet Vertriebsleiter Mario Traub von der nächsten Unternehmensinnovation: „Wir brennen darauf, unseren Kunden unser neustes Stück vorzustellen. Das wird stark!“, erzählt er voller Vorfreude und zeigt auf den ersten Prototyp eines neuen Maschinentyps, der bereits in der Montagehalle steht.

Diese „Neuheit“, von der Mario Traub spricht, wird wie auch alles andere direkt vor Ort entwickelt, konstruiert und gebaut. So werden durch kurze Dienstwege und engen Austausch möglichst produktive Prozesse gewährleistet. „Wir wollen unseren Kunden helfen, effizienter arbeiten zu können, und dafür müssen auch wir möglichst effizient agieren“, erklärt die Geschäftsführerin Bettina Wirth. Das schließt auch den Kundenkontakt mit ein. Denn sowohl die Kundenberatung als auch den Kundendienst an den Maschinen übernimmt Biegemaster selbst und stellt somit sicher, dass zwischen Kunden und Experten, in Form von Biegemaster als Hersteller, eine reibungslose Kommunikation stattfindet. Natürlich erfolgt demnach auch der Vertrieb der Maschinen direkt aus eigenem Hause oder durch ausgewählte Fachhändler.

Drei der 30 Mitarbeiter des Unternehmens bilden das Serviceteam, welches firmenintern so ausgebildet ist, dass jeder Monteur Biegemaster-­Langabkantmaschinen aus jeder Generation beinahe von Grund auf kennt, um den Kunden rund um den Globus adäquat zu helfen. Von Maschineninstallationen über Reparaturen und Wartungen an Maschinen bis hin zu Kundenschulungen übernimmt das dreiköpfige Team Aufträge in allen Himmelsrichtungen. Manchmal ist eine Reise zum Kunden aber auch gar nicht mehr nötig, denn dank der Digitalisierung, die auch bei Biegemaster energisch vorangetrieben wird, kann sich der Kundendienst auch direkt per Internet auf die Maschinen schalten und mithilfe einer Fernwartung Fehler ganz einfach von der Firma aus beheben, das spart den Monteuren Zeit und den Kunden Geld.

Doch nicht nur die Monteure sind Spezialisten. Jeder in einem Betrieb dieser Größe ist ein Profi auf seinem Gebiet, denn Platz für Lückenfüller gibt es nicht. Mark Wirth erklärt, dass jeder Mitarbeiter in der Produktion eine bestimmte Qualifikation aufweist, mit der er den Betrieb voranbringt. Dafür ist es nicht zwangsläufig notwendig, von Karrierebeginn an mit Biegemaschinen gearbeitet zu haben. „Wir nehmen Industriemechaniker und formen sie zu echten Langabkantmaschinen-Profis“, erzählt er. Dies scheint wirklich das Element zu sein, das alle Mitarbeiter miteinander verbindet. Eine Firma, die sich ausschließlich auf die Produktion und den Vertrieb von Langabkantmaschinen spezialisiert, und ihre Mitarbeiter, welche den Maschinen ihren Charakter verleihen, bilden eine Synergie, die sich seit Jahrzehnten bewährt.

Und wer sich nun für eine Biegemaster-Maschine interessiert und Lust hat, sich das Ganze einmal hautnah anzuschauen, dem stehen die Hallentore von Biegemaster für eine Maschinenbesichtigung im Werk immer offen.