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Wir sind vielleicht die Letzten?!

Bezugnehmend auf den BAUMETALL-Kommentar „Alles, bloß nicht lustig“ aus Ausgabe 3/2023 vertritt Klempnermeister Klaus-Dieter Ziegler aus Welzheim folgende Meinung:

„Heute werden (leider auch im Klempnerhandwerk) Jasager, Kaffeetrinker und Schwätzer gebraucht. Genauso wie es Andreas Buck in seinem Kommentar beschreibt, lassen vielerorts anzutreffende Arbeitsergebnisse zunehmend zu wünschen übrig. Der Silikonanschluss ist inzwischen salonfähig, doch damit nicht genug. Immer öfter werde ich mit schlechten bzw. unbrauchbaren Ergebnissen und somit auch mit Schäden, die oft durch vorsätzliche Betrügereien während der Bauausführung entstehen, konfrontiert. Was folgt, sind Schuldzuweisungen und in der Folge ein absoluter Imageverlust des Handwerks. Übrig bleibt ein für viele Arbeitnehmer unattraktiver Wirtschaftssektor und damit einhergehend eine schwierige Situation bei der Nachwuchssuche. Kurz: Es ist ein Teufelskreis. In meinem Wirkungskreis als Klempnermeister sind fünf sogenannte Dachhaie aktiv. Deren unqualifiziertes Personal verzichtet mit Vorliebe auf belüftete Konstruktionen, setzt minderwertiges Material ein und montiert dieses mit großer Begeisterung per Spenglerschraube. Den Rest können Sie sich denken.

Was mich zudem verzweifeln lässt, ist der komplette Realitätsverlust mancher Kollegen, der durch das Thema KI noch schlimmer wird. Selbst ehemalige Schüler meiner Meisterklasse, die inzwischen andere Wege gehen, reden davon, dass wir bald keine Handwerker mehr brauchen. Schließlich könne man sein Haus bequem im Internet bestellen und die Arbeit mache ein Roboter. Wenn ich so etwas von ehemaligen Weggefährten höre, frage ich mich ernsthaft, ob hier eine Art von Gehirnwäsche oder zumindest der Totalverlust der Bodenhaftung stattfindet!

Es muss dringend etwas geschehen. Ein Weg aus der Misere könnte lösungsorientiertes, situatives, gemeinschaftliches Miteinander im Klempnerhandwerk sein.“