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Enke gibt Orientierung

Bekanntermaßen ist auf unseren Nordseeinseln hin und wieder mit „Schietwetter“ zu rechnen. Was es daher braucht, ist natürlich eine Abdichtung, auf die dauerhaft Verlass ist. Ganz anders verhielt es sich jahrelang mit der Frage, ob das beliebte Wahrzeichen von Wangerooge seinen Betrieb überhaupt noch einmal aufnehmen darf. Wirklich darauf verlassen konnte sich eine ganze Weile niemand, denn das 39 m hohe, denkmalgeschützte Bauwerk musste wegen Renovierungsstau, Bau- und Brandschutzmängeln geschlossen bleiben. Finanzierung und weitere Zukunft ungewiss. So bot der Turm mit seiner bröckelnden Fassade noch bis vor Kurzem ein eher trauriges Bild.

Es kommt zusammen, was zusammengehört

Das vergangene Jahr war für die Mitarbeiter des Enke-Werks, die 2024 das 100-jährige Firmenjubiläum feierten, mindestens ebenso richtungsweisend wie für Leuchtturm-Liebhaber. Der Grund: Die Sanierung des Leuchtturms auf der Insel Wangerooge mit Enke-Produkten machte das Jahr zu einem Meilenstein für den modernen Bautenschutz. Entsprechend groß war das Aufatmen bei den verantwortlichen Bautenpflegern, als Rieka Beewen (Kurdirektion Wangerooge) bekannt geben konnte, dass die Finanzierung einer ganzheitlichen Renovierung und Modernisierung und somit der Erhalt sowie die weitere Nutzung des alten Leuchtturms gesichert seien. Die Planungen liefen schon lange und konnten nun endlich umgesetzt werden.

Ein wenig Geschichte

Für die Insulaner ist der Turm nicht einfach nur ein altes Bauwerk, das da steht und gut aussehen soll. Obwohl das imposante Gebäude aus dem 19. Jahrhundert heute nicht mehr in seiner ursprünglichen Funktion als Seezeichen dient, ist es ein wichtiges kulturelles und touristisches Zentrum der Insel. So beherbergt das historische Hochbaugebäude beispielsweise ein überregional bekanntes Inselmuseum. Außerdem befindet sich hoch oben ein offizielles Trauzimmer, und wer die knapp 150 Stufen bis ganz hinauf schafft, wird auf der Aussichtsplattform mit einer grandiosen Aussicht belohnt. Kurz gesagt: Der Turm ist ein rundum schützenswertes Gebäude mit authentischem nordischem Charme. Und genau dieser sollte natürlich auch bei der Komplettmodernisierung erhalten bleiben.

Die Sanierung beginnt

Um ein in jeder Hinsicht perfektes Ergebnis zu erzielen, mussten handwerkliche Erfahrung, Tradition, Werterhalt und moderne Technologien mit innovativen Produkten in Einklang gebracht werden. Ein zentraler Aspekt dieser Bauaufgabe war die Herausforderung, eine funktionale und zuverlässige Dachabdichtung auszuführen. Dabei musste die Ausführung sowohl den Erhalt des historischen Bestands gewährleisten als auch sämtliche statischen, brand- und denkmalschutzrelevanten Vorgaben erfüllen. Zur Umsetzung dieser entsprechend hohen Anforderungen waren erfahrene Handwerker und zuverlässige Materialien gefordert. Die passende Abdichtungslösung war schnell gefunden: Die Flüssigkunststoff-Abdichtung Enkolan 1K LF aus dem Hause Enke erfüllt sämtliche Anforderungen und überzeugte zusätzlich durch ihre leichte, effektive Verarbeitung und ihre Langzeiterprobung.

Mit der anspruchsvollen Ausführung wurde der Fachbetrieb Peter Bochmann & Sohn GmbH aus Melle betraut. Die Aufgabe bestand darin, die Dachabdichtung des bereits in die Jahre gekommenen Kegelstumpfes (das untere umläufige Dach des Turms) entsprechend zu erneuern und farblich anzupassen. Gemeinsam mit dem niedersächsischen Enke-Außendiensttechniker, DDM Thomas Reuter, wurde ein lösungsorientiertes Konzept erstellt. Danach wurde nicht lange gewartet, sondern schnell zur Tat geschritten.

Umsetzung bei starkem Wind

Die alte Bestandsabdichtung aus beschieferten Bitumenschweißbahnen konnte bei der Abdichtungsmaßnahme erhalten bleiben und somit teure Abriss- und Entsorgungsleistungen vermieden werden. Bei der Verwendung von Enkolan auf bituminösen Untergründen kann sogar auf einen Voranstrich verzichtet werden, was den Arbeitern zusätzlich viel Zeit und Aufwand ersparte. Nachdem die Oberfläche zuvor gereinigt und entsprechend vorbereitet war, konnten die Abdichtungsarbeiten beginnen. Die Verarbeitung des Flüssigkunststoffs war erstaunlich einfach, doch die größte Herausforderung bei der Umsetzung blieben die Umstände vor Ort: die Geometrie, das Gefälle und die Notwendigkeit, Material und Mann gegen den Wind zu stellen. Doch dem tatkräftigen Bochmann-Team konnte die teils kräftige Brise nichts anhaben, denn Not macht bekanntlich erfinderisch. Die Einbettmasse (immer ca. 2/3 des Gesamtauftrages von kalkulatorisch 3,5 kg/m²) wurde aus handelsüblichen Gießkannen gegossen und dann mit Malerrollen verteilt. Die zuvor in Kegelform zugeschnittenen Vliesbahnen wurden dann wie ein Segel in die Einbettmasse aus Flüssigkunststoff eingelassen und angedrückt, danach wurde frisch in frisch die Deckschicht aufgetragen. Fertig.

An dieser Stelle kann durchaus auch der hervorragende Service des Coba-Handelspartners Heitkamm Osnabrück genannt werden. Just in time wurden alle benötigten Materialien extra für das Projekt per Inselflieger direkt zum Turm eingeflogen.

Einfacher und effektiver geht es nicht

Am Folgetag war alles vollständig ausgehärtet. Die nahtlose Abdichtung fügt sich nicht nur hervorragend in das Gesamtbild ein, sie entspricht auch den Anforderungen der harten Bedachung. Das System schützt zuverlässig vor Nässe, Hitze und Flugfeuer, und seine herausragende Qualität ist durch Zertifizierungen wie ETA, FLL-Wurzelsicherheit und höchste Hagelschlagprüfung belegt. So konnte nach nur vier Tagen ein ordentliches und gut aussehendes Ergebnis präsentiert werden, mit dem alle Beteiligten hochzufrieden waren und das den Besuchern sicher noch viele, viele Jahre Freude bereiten wird. Und einmal mehr wurde klar: Erfolg ist kein Zufall! Er ist vielmehr das Ergebnis solider Planung und der optimalen Wahl von Produkt, Verarbeiter und den beteiligten Partnern. Der Frage, ob es dabei wohl eher Zufall war, dass der Turm im Ergebnis durch seinen neuen rot-grünen Anstrich dem Enkolan-Gebinde doch recht ähnlich sieht, musste sich Enke-Profi Reuter nach Ende der Arbeiten dann doch noch stellen. Mit einem Augenzwinkern sagt er: „Man weiß es nicht…! Aber wie dem auch sei. Eines ist dann doch ganz sicher und das schon seit 100 Jahren: Enke drauf und gut!“

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