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Seitenblick

Klimawandel für Metropolen

Begrünte Fassaden liegen im Trend. Die begrünten Fassaden der Zwillingstürme des Hochhauskomplexes Bosco Verticale (vertikaler Wald) in Mailand gehören zu den bekanntesten ihrer Art. Aber auch eine relativ kleine Fassade am Berner Hauptbahnhof hat es geschafft, die BAUMETALL-Leser zu faszinieren. Zweifelsfrei ziehen begrünte Fassaden immer öfter die Aufmerksamkeit gestandener Dach- und Fassadenprofis auf sich. Aber dennoch scheint die Berührungsangst, sich mit der vergleichsweise neuen Technik zu befassen, relativ hoch zu sein. Für BAUMETALL ist das Grund genug, entsprechende Seitenblicke zu wagen:

Mehr Grün für die urbanen Zentren auch durch vertikale Begrünung

Bild: Unika

Mehr Grün für die urbanen Zentren auch durch vertikale Begrünung

Gerade die Coronakrise macht deutlich, wie wichtig Grünanlagen in Metropolen sind. Schließlich kann man hier unter freiem Himmel zusammenkommen, Freunde treffen und das Miteinander genießen. Umso positiver die Nachricht, dass über die letzten 22 Jahre hinweg der Anteil an Grünflächen wie Parks, Siedlungsflächen, Botanischen Gärten, Spielplätzen oder Kleingartenanlagen in den Metropolen gestiegen ist. So hat das Statistische Bundesamt ermittelt, dass im Jahr 2018 in den 14 bevölkerungsreichsten Städten Deutschlands pro Kopf rund 25 m² Grünanlagen-Fläche zur Verfügung standen. Im Vergleich dazu waren es im Jahr 1996 noch 18 m². Dieser Trend lässt sich auch bei Großstädten und Städten mit geringeren Einwohnerzahlen nachvollziehen.

Im urbanen Raum sind Grünflächen tatsächlich mehr als Orte des Miteinanders unter freiem Himmel oder gestalterische Elemente. Denn nachweislich tragen sie auch zur Bindung von CO₂ und Stickoxiden sowie zur Filterung von Feinstaub und zur Minderung von Temperaturspitzen bei. Umso wichtiger ist es, gerade in hoch verdichteten Ballungszentren mit 100-prozentiger Überdeckung alternative Systeme für die Begrünung des urbanen Raums zu realisieren.

Hier haben sich vor allem Dachbegrünungen längst etabliert. Relativ jung ist die Gestaltungsoption der vertikalen Begrünung an Mauern, Wänden oder Fassaden. Aufgrund ihres geringen Grundflächenbedarfes rückt sie jedoch zunehmend in den Fokus von Städten und Gemeinden. Mittlerweile gibt es eine Reihe von Förderprogrammen, die vertikale Begrünungen finanziell unterstützen.

Mit Biolit Vertical Green entsteht eine „grüne Mauer“, in der Pflanzen auf natürliche Art integriert sind

Bild: Unika

Mit Biolit Vertical Green entsteht eine „grüne Mauer“, in der Pflanzen auf natürliche Art integriert sind
Biolit Vertical Green ist ein Begrünungssystem zur vertikalen Begrünung auf Basis von mineralischen Bauelementen aus Kalksandstein

Bild: Unika

Biolit Vertical Green ist ein Begrünungssystem zur vertikalen Begrünung auf Basis von mineralischen Bauelementen aus Kalksandstein

Patentiertes System

Im Rahmen eines Forschungsprojektes wirkte Unika als Projektpartner maßgeblich an der Entwicklung eines alternativen vertikalen Begrünungssystems mit. Ergebnis ist das patentierte Begrünungssystem Biolit Vertical Green vom Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik (Umsicht) sowie weiteren Partnern.

Konstruktive Basis des anspruchsvollen und zugleich wirtschaftlichen Begrünungssystems bildet ein flexibel skalierbares System aus speziell hierfür entwickelten Unika-Kalksandstein-Pflanzsteinen. Ergänzt wird es durch die notwendigen Komponenten zur Bepflanzung und Bewässerung. Im Ergebnis entsteht eine „grüne Mauer“, in der Pflanzen auf natürliche Art integriert sind. Dabei können die Steinmodule sowohl als separate Wandelemente als auch als Vorsatzschale für Fassaden geplant werden. Dank spezieller Winkelsteine ist auch eine Fortführung über Eck oder gebäudeumlaufend möglich. Ob mit eigenem Fundament oder einem Tragsystem, das alternative vertikale Begrünungssystem ist auch als Abtrennung oder Sichtschutz einsetzbar. Mit der Nutzung als vertikaler Kräutergarten wird die Wand zum Naschgarten mit zusätzlicher Anbau­fläche. Der für das Biolit Vertical Green System gefertigte Pflanzstein wurde für seinen Anwendungsbereich entwickelt und optimiert. Zudem besitzt er jedoch auch die gleichen bautechnischen Eigenschaften wie ein herkömmlicher Kalksandstein. Neben hervorragenden Schallschutz­eigenschaften erfüllt er selbstverständlich auch relevante baurechtliche Anforderungen wie zum Beispiel im Brandschutzbereich. Eine Umwelt-­Produktdeklaration (ISO 14025) für den Werkstoff liegt ebenfalls vor.

Ist eine Wandfläche mit den Unika-Pflanzsteinen fertiggestellt und mit den erforderlichen Bewässerungskomponenten ausgerüstet, können die Pflanzrinnen mit dem speziell für das System entwickelten Substrat aufgefüllt und direkt bepflanzt werden. Eine Einsaat ist ebenso möglich. Seit Anfang 2015 sind Pilotprojekte in Castrop-Rauxel (Unika), in Orihuela in Spanien und in Oberhausen (Fraunhofer Umsicht) zu Forschungszwecken installiert. Neben Schallabsorption, der hohen Bindungskraft für Stickoxide sowie einer feinstaubfilternden Wirkung verbessert die vertikale Begrünung nachweislich das Mikroklima. Gerade Vertikalbegrünungen reduzieren die Überhitzung von sogenannten Urban Heat Islands, das sind Großstadtareale, die signifikant wärmer sind als die Umgebung. Aufnahmen mit Wärmebildkameras zeigen dies deutlich.

Sind Sie neugierig geworden?

Eine Vertikalbegrünung mit dem Biolit Vertical Green System stellt gerade in hochverdichteten urbanen Ballungsräumen einen konkreten Beitrag zur Klimaverbesserung, Biodiversität sowie einem grüneren Stadtbild dar. Informationen zu Biolit Vertical Green liefert ein kostenlos unter www.unika-kalksandstein.de downloadbarer Flyer und auf www.baumetall.de/tags/fassadenbegruenung sind weitere Informationen zu Fassadenbegrünungen und dazu geeigneten Pflanzen und Systemen abrufbar. 

Neben Schallabsorption, der hohen Bindungskraft für Stickoxide sowie einer feinstaubfilternden Wirkung verbessern Begrünungen das Mikroklima

Bild: Unika

Neben Schallabsorption, der hohen Bindungskraft für Stickoxide sowie einer feinstaubfilternden Wirkung verbessern Begrünungen das Mikroklima

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