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Lohnende Weiterbildung

Meisterbrief – und dann?

Vor einem Jahr befragte Timo Eberhard (Dachdecker-und Spenglermeister sowie Trainer und Ausbilder am Bundesbildungszentrum des Deutschen Dachdeckerhandwerks in Mayen) seinen Schüler Julian Kipp. Kipp, der damals den Vorbereitungskurs auf die Klempner­meisterprüfung am Bundesbildungszentrum in Mayen besuchte, hat seine Meisterprüfung inzwischen erfolgreich abgelegt. Für Meistermacher Timo Eberhard Grund genug, sich bei dem motivierten Spenglermeister zu erkundigen, was die Zeit nach der Meisterprüfung für ihn brachte.

BBZ-Ausbilder Timo Eberhard

Bild: Eberhard Timo

BBZ-Ausbilder Timo Eberhard
Firmenfahrzeug vor der Baustelle mit Alu-Paneelfassade

Bild: Julian Kipp

Firmenfahrzeug vor der Baustelle mit Alu-Paneelfassade

Timo Eberhard: Herr Kipp, ein Jahr ist seit der Meisterprüfung vergangen. Wie ging es nach bestandener Prüfung für Sie weiter, was machen Sie aktuell?

Julian Kipp: Während der Zeit in der Meisterschule hatte sich der Gedanke der Selbstständigkeit entwickelt. Aber ursprünglich sollte es in mein altes Unternehmen zurückgehen. Dieser Schritt erfolgte auch zunächst. Aufgrund einer fehlenden Einigung hatte ich mich entschieden, das Unternehmen zu wechseln und eine Nebenerwerbstätigkeit zu gründen. Kurz nach dem Beginn der Nebenerwerbstätigkeit und nachdem ich einen neuen Arbeitgeber gefunden hatte, kam Corona. Der Arbeitsbeginn im neuen Unternehmen wurde verschoben, da auch die Unternehmen vor einer wirtschaftlichen Herausforderung standen …

… und so standen Sie abermals vor neuen Aufgaben. Wie ging es weiter?

Mir blieb nichts anderes übrig, als die bis dato generierten Aufträge abzuarbeiten. Durch Empfehlungen von Lieferanten, aber auch durch Eigen­initiative konnten weitere Aufträge generiert werden. Ein örtlicher Dachdecker- und Zimmerermeister, der selbst ein Unternehmen führt und den ich aus dem alten Betrieb kenne, hat darüber hinaus einige größere Aufträge an mich vergeben. Vielen Dank an dieser Stelle.

Ein schönes Beispiel dafür, wie wichtig funktionierende Netzwerke sind. Wie sieht Ihr Arbeitsalltag augenblicklich aus?

Wegen der anhaltend guten Auftragslage habe ich mich inzwischen für die volle Selbstständigkeit entschieden. Außerdem mache ich aktuell die nächste Weiterbildung, und zwar zum Gebäudeenergieberater. Die Weiterbildung ist passend zur Änderung der Energieeinsparverordnung (EnEV) zum neuen Gebäudeenergiegesetz, kurz GEG. Dadurch kann ich meinen Kunden einen noch größeren Service bieten.

Wie war der Start in die Selbstständigkeit für Sie?

An dieser Stelle muss man etwas differenzieren. Wie oben bereits beschrieben, war der reine berufliche Start zwar mit etwas Bauchschmerzen und auch Aufwand verbunden, aber es bereitete mir nicht die großen Schwierigkeiten. Das unangenehme sind die bürokratischen Aufgaben, die mit der Neugründung eines Unternehmens einhergehen.

Welche spannenden Projekte konnten Sie im letzten Jahr realisieren?

Besonders in Erinnerung geblieben ist mir die Baustelle in Brilon-Madfeld. Dort haben wir eine Prefa-Siding-X-Fassade in Patinagrau und ein Stehfalzdach in Anthrazit erstellt. Nicht nur die Arbeit war besonders, sondern auch die sehr freundliche Art der Bauherren ist in Erinnerung geblieben. Ein weiteres Projekt, an welches ich gerne zurückdenke, war eine Dachsanierung mit Aluminiumschindeln. Grundsätzlich gefällt mir die Arbeit an Metallfassaden am besten. Wir bemühen uns auch, unseren Kunden die Vorteile von vorgehängten, hinterlüfteten Fassaden zu schildern.

Ein von Julian Kipp realisiertes Aluminiumdach

Bild: Julian Kipp

Ein von Julian Kipp realisiertes Aluminiumdach

Rückblickend auf Ihre Zeit in Mayen: Welchen Nutzen hat die Ausbildung zum Klempnermeister am BBZ für Ihre tägliche Arbeit gebracht?

Das BBZ in Mayen macht super Meisterkurse, aber in erster Linie macht das BBZ Unternehmer. Ich kann das tägliche Geschäft mit allen erlernten Dingen bewältigen. Besonderes Augenmerk lege ich derzeit auf die Außendarstellung des Unternehmens, wo ich das Erlernte aus Mayen sehr gut anwenden kann. Kunden achten schon sehr darauf, ob man ein Meisterbetrieb ist.

Sie sagten letztes Jahr, imponierend wären die Menschen gewesen, die Sie in der Zeit in Mayen kennenlernen durften. Gibt es da heute noch Kontakt? Ist vielleicht sogar eine Art Netzwerk oder Austausch entstanden, zwischen den Schülern oder auch dem BBZ?

Auf jeden Fall. Mit dem ein oder anderen telefoniert man hin und wieder mal. Aber aus einigen Verbindungen sind Freundschaften geworden. Wir besuchen uns gegenseitig, fragen um Rat, unterstützen uns. Gehen mal zusammen was essen. Und auch zum BBZ habe ich weiter Kontakt. Demnächst bin ich zum Unternehmerseminar wieder da, sofern die Umstände es zulassen.

Lassen Sie uns einen kurzen Ausblick wagen. Wo sehen Sie sich und Ihr Unternehmen mittelfristig, sagen wir mal so in fünf Jahren? Welche Ziele verfolgen Sie?

Wie schon erwähnt mache ich die Weiterbildung zum Gebäudeenergieberater. Des Weiteren ist der Aufbau einer Lohnabkantung in Planung. Hierzu laufen derzeit schon erste Vorbereitungen. Ich würde mich gerne am Markt gut etablieren und mehr Leute/Kunden auf unsere Produkte aufmerksam machen. Natürlich bleiben hochwertige Fort- und Weiterbildungen dazu ein großes Thema. Da bin ich noch nicht am Ende. Außerdem würde ich auch gerne in der Landesfachgruppe mitwirken und ich habe vor, mich darum aktiv zu bemühen. 

Gelungene Metallfassade an einem Giebel

Bild: Julian Kipp

Gelungene Metallfassade an einem Giebel

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