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Kommentar

Liebe Leserin, lieber Leser,

Wo sind sie nur geblieben, die glücklichen alten Zeiten? „Früher war…“ – vielleicht, doch um es abzukürzen möchte ich Ihnen mein Lieblingszitat nicht vorenthalten, das da heißt: „Früher war sogar die Zukunft besser“. Dabei überkommt mich ein heiterer Gedanke und ich frage mich, was genau früher alles besser war. War es der holzkohlebefeuerte Lötkolben, die Dachrinne aus 1m kurzen Teilstücken oder der Bollerwagen, mit dem unsere Großväter Werkzeug und Material zur Baustelle beförderten? Zwangsläufig fallen mir dazu Gespräche ein, die auf der Klempnersonderschau GET Nord in Hamburg geführt wurden. Von weit überzogenen Preisen für motorbetriebene Abkantmaschinen war dort beispielsweise die Rede und von 1-m-Abkantmaschinen die noch immer absolut ausreichend sind, um einen Fachbetrieb ins Jahr 2009 zu führen. Direkt im nächsten Satz war es schon wieder fühlbar, dieses mystische „Früher war…“. Und Heute? Da nehmen uns die Dachdecker die Arbeit weg für „Preise die…“.

Ich frage mich, wo sie wohl herkommt, diese ungeheuere Wut, die zwischen den Zeilen hörbar ist? Ist es Verdrossenheit, Zukunftsangst oder einfach nur die Sehnsucht nach „Früher war…“? Denkt man intensiver darüber nach, darf genau an dieser Stelle ein weiteres Zitat nicht fehlen und zwar: „Wer nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit.“ Das gilt, je nach Betätigungsfeld, für Klempner die verbissen an alten Traditionen festhalten wie für traditionelle oder unzeitgemäße Werkstatteinrichtungen, die bereits in dritter oder vierter Generation eingesetzt werden.

Szenenwechsel: Im futuristischen Klempner- und Kupferschmiedemuseum, das so mancher Kollege auch als Klempner-Mekka-Karlstadt bezeichnet, vermitteln zahlreiche historische Exponate einen realen Eindruck davon, wie es früher wirklich war. Inmitten betagter Werkstatteinrichtungen und ebenso alter Werkzeuge diskutierten weit über 80 Kollegen und Brancheninsider über die Zukunft der Klempnerbranche. Die geschichtsträchtige Museumsatmosphäre erzeugte dabei den passenden Rahmen für die innovativen und dennoch traditionellen BAUMETALL-Treff-Gespräche im XXL-Format. Zahlreiche Gäste aus dem gesamten deutschsprachigen Raum wagten gemeinsam einen Blick in die Klempnerzukunft und diskutierten über neue Ideen und deren Verwirklichung. Sie sprachen dabei über die zukünftige Ausbildung, die Öffentlichkeitsarbeit und echte Partnerschaft. Neue Freundschaften wurden geschlossen, neue Chancen erkannt und das Ziel, sich um ein besseres Klempnerjahr 2009 zu bemühen, festgeschrieben. Überschattet wurde die Veranstaltung weder von der unsicheren Wirtschaftslage noch von Schreckgespenstern oder undefinierbarem Klempnerfrust. Im Gegenteil: die Veranstaltung transportierte derart viel Idealismus, dass mancher Teilnehmer sogar von einer historischen Veranstaltung sprach.

„Früher war…“ zwar vieles anders als heute, dennoch scheint es zahlreiche Kollegen zu geben die sich auf „Morgen ist…“ besonders freuen. Doch zuerst einmal ist Winterpause und somit entsprechend Zeit zum Durchatmen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen, auch im Namen des BAUMETALL-Teams, geruhsame Feiertage und ein erfolgreiches neues Klempnerjahr.

Herzlichst Ihr

Klempnermeister Andreas Buck
(Chefredakteur)