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Vom Wandern und Wundern

Wie zur See fahren auf dem Trockenen Wandern Sie? Dann kennen Sie das: Die Sonne lacht. Sie freuen sich über jeden zurückgelegten Kilometer, der Sie Ihrem Ziel näher bringt. Und obwohl der Wetterdienst perfektes Wanderwetter versprochen hat, droht der Himmel jeden Augenblick seine Schleusen zu öffnen. Sie steigern Ihre Geschwindigkeit, doch es ist zwecklos. Einzig die Tatsache, dass es niemals schlechtes Wetter, sondern nur ungeeignete Kleidung gibt, kann Sie jetzt noch aufmuntern. Ganz ähnlich verhält es sich auch auf dem Wasser, jedoch mit einem Unterschied: Wenn ein Boot von oben nass wird, müssen besondere Vorkehrungen getroffen werden. Warum ich Ihnen das erzähle? Weil die wunderbaren Reportagen eines seefahrenden Metallprofis und einer wandernden Handwerkerin der vor Ihnen liegenden BAUMETALL-Ausgabe das gewisse Extra verleihen. Die lesenswerten Artikel befassen sich mit Exkursionen, die zwar mit dem Handwerk in Verbindung stehen – deren Mittelpunkt aber das Menschsein bildet.

Zeit für einen Perspektivenwechsel Auch das Berufsleben ist eine Wanderung, jedoch mit einem entscheidenden Unterschied: Es gibt kein Ziel, denn lernen können wir bekanntlich immer. Erstaunlich ist, dass jeder Einzelne von uns genau in diesem Augenblick den Höhepunkt seiner persönlichen Wanderung erlebt. Dieser kann ebenso gut der Start ins Berufsleben oder der Eintritt ins Rentenalter sein. Und auch die Bauabnahme eines anspruchsvollen Projektes sowie ein gerade entstehender Bündnerfalz sollte als beruflicher Höhepunkt verstanden werden. Aus dieser Perspektive betrachtet, wird deutlich, dass die Bearbeitung von Metall nicht nur Bauteile, sondern auch Menschen miteinander verbindet. Für sie ist Metall der Lebensmittelpunkt und Hand aufs Klempnerherz: Wer einmal Blech geleckt hat, dem missfällt der Gedanke an das Aufhören. Nur so kann ich mir erklären, dass viele Klempner bis ins hohe Alter hinein aktiv bleiben. Sie fertigen kunsthandwerkliche Gegenstände an oder geben dem Nachwuchs entsprechende Unterstützung.

Fachregeln sind wie Wanderführer Umso mehr ich darüber nachdenke, erkenne ich Parallelen zu meinem Lieblingszitat „Früher war sogar die Zukunft besser“. Ich habe gelernt, nach vorn zu schauen und sehe in jeder Veränderung eine Chance, die es zu nutzen gilt. Ich akzeptiere auch, dass es Personen gibt, die sich exakte Anleitungen wünschen. Gerade weil viele Wege nach Rom führen, kann ich die aktuelle Diskussion um die Klempnerfachregel gut verstehen. Sicher ist, dass eine Fachregel dem Stand der Technik entsprechen sollte. Es stimmt aber auch, dass sich Gutachter und Fachleute zu-nehmend vor Gericht über die Auslegung unseres Regelwerks streiten. Anscheinend ist es an der Zeit, dass wir uns noch intensiver mit unserem „Wanderführer“ beschäftigen, denn auch bei dessen Anwendung kommt es auf die Perspektive an… … wen wanderts?

Herzlichst Ihr

Klempnermeister Andreas Buck (Chefredakteur)

Andreas Buck

Chefredakteur, Klempnermeister

redaktion@baumetall.de