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Reichlich Atmosphäre durch sensiblen Pragmatismus

Zentrale Notaufnahme

Emergency Room, Betty’s Diagnose oder Krankenhaus-Daily-Soap? Schon einmal auf einer Notaufnahme Zeit verbracht? Normalerweise geht es einem entweder sehr schlecht oder längere Wartezeiten sind angesagt. Gerne hält sich dort kaum jemand auf und die räumlichen Angebote gängiger Notaufnahmen machen den Aufenthalt nicht unbedingt angenehmer. Stattdessen: meist wenig Tageslicht, viele A4-Zettel mit Anweisungen, kaum Orientierung, wenig vertrauensbildende Farben und wenig Einblick in das, was Ärzte und Pflegepersonal machen. Für Patient und Stationspersonal bedeutet das bisweilen Stress. Was manchmal fehlt, ist eine optimistische Atmosphäre.

Die akkurat montierten Aluminium-Verbundplatten folgen einem speziellen Verlegemuster

Bild: Prefa I Croce & Wir

Die akkurat montierten Aluminium-Verbundplatten folgen einem speziellen Verlegemuster
Schräg geschnittene Prefabond-Platten minimieren unnötigen Verschnitt

Bild: Prefa I Croce & Wir

Schräg geschnittene Prefabond-Platten minimieren unnötigen Verschnitt

Anders aussehen, anders sein

Das ist seit Kurzem an der Juchgasse in Wien anders: Seit 2019 schiebt sich dort ein sichtlich eigenständig artikulierter, dunkelfarbiger Anbau aus dem 17-geschossigen Bestands-Krankenhochhaus. Das Hochhaus aus dem Jahr 1975 hatte deutliche Schwierigkeiten, mit den veränderten Abläufen im Krankenhausbetrieb des 21. Jahrhunderts mitzuhalten. Auf der zentralen Notaufnahme arbeiten 53 Krankenschwestern, Pflegerinnen und Pfleger. Zwölf Stunden dauert eine normale Schicht. Im Durchschnitt werden 240 Patienten pro Tag versorgt und mindestens acht Personen sind immer im Dienst, um für die Notfallversorgung vorbereitet zu sein.

„Wir wollten anders aussehen, anders sein“, beschreibt Stationsschwester Michaela Sehnal den neuen Zubau der Klinik Landstraße. Die Architekten Christian Formann und Stefan Puschmann haben gemeinsam mit ihr, der Bereichsleiterin Pflege Josefa Günthör und den Auftraggebern ein funktionales Raumprogramm und ein konsequentes Farbkonzept durchgesetzt. Optisch sucht der Zubau den Kontrast. Die unterschiedlichen Bauzeiten sollten am Gebäude ablesbar bleiben. Zu sehr anpassen an den Bestand wollten sich die Architekten nicht. Deshalb auch der schräge Zuschnitt der Prefabond-Platten an der Fassade. Der Zuschnitt ist effizient gesetzt, damit kein Verschnitt entsteht. Die robusten Platten boten, was das Projekt brauchte. Den Architekten gefallen zudem die Ecken ohne stumpfe Stöße. Rückseitig werden die Platten dafür gefräst und dann im gewünschten Winkel gekantet. Die äußere Fläche bleibt dabei unversehrt. Dach und Sockel können auf diese Weise ohne zusätzliche Profile ausgeführt werden und wirken besonders geradlinig und reduziert. Auch wegen der professionellen Unterstützung haben die Architekten die Aluminium-Verbundplatten als Leitprodukt in der Planungsphase vorgeschlagen. Letztlich hat sich das Produkt von Prefa bei der Vergabe durchgesetzt.

Christian Formann und Stefan Puschmann von Formann ² Puschmann Architekten

Bild: Prefa I Croce & Wir

Christian Formann und Stefan Puschmann von Formann ² Puschmann Architekten

Entwicklungsverantwortung

Neben einem der Zeit geschuldeten technischen Umbaubedarf besteht in Krankenhäusern immer wieder auch Handlungsbedarf auf programmatischer, räumlicher und atmosphärischer Ebene. Baulich steht man da in einer kontinuierlichen Entwicklungsverantwortung. Das positive Ergebnis und die Vorbildfunktion der neuen Notaufnahme ist der guten Chemie zwischen Architekten, Klinikdirektion, der Bereichsleitung Pflege und der Stationsschwester geschuldet. Diese hat zu den vielen und wichtigen Entscheidungen des Um- und Zubaus nachhaltig beigetragen. Stationsschwester Sehnal mischte sich konstruktiv ins Entwurfs- und Baugeschehen ein und vermittelte den Architekten viele Wünsche, Informationen und manchmal auch ein Kontra, je nachdem, was gerade am meisten gebraucht wurde. Zusammenarbeit war von Beginn an wichtig. Stefan Puschmann und Christian Formann möchten anders aber auch nicht arbeiten. Die Unterstützung, die der intensive Austausch mit einer der zukünftigen Nutzerinnen ihrer Architektur brachte, ist das Wesentliche für f²p. „Man würde nie am Nutzer vorbeiplanen, sondern diesen immer involvieren. Entscheidend war bei allen Schritten der Rückenwind von Direktion und Stationsschwester!“

Es gibt für alles einen Grund

Das Projekt ist von innen nach außen gedacht. Ankunft, Warten, Triage, Diagnose, Behandlung, Abfahrt: Es gab extrem viele funktionale Feinheiten architektonisch zu bedienen. Jede Designentscheidung bei f²p fußt auf einem nachvollziehbaren, funktionalen Grund. Nach dem Zubau der zentralen Notaufnahme und dem Umbau im Eingangsbereich ist zum Beispiel der Weg zur Notaufnahme für die Patienten bedeutend besser nachvollziehbar. Die Übersichtlichkeit der Räume wurde mit der Idee eines „Sehen-und-gesehen-Werdens“ umgesetzt. Auch wieder so ein Punkt, der nur gemeinsam mit der Arbeitserfahrung der Stationsschwester zu bewerkstelligen war. „Patienten darf man im Krankenhaus nicht einfach abstellen. Sie brauchen Betreuung und müssen Vertrauen aufbauen können. Wir haben durch viel Glas Blickkontakt zu den Patienten. Trotzdem können wir die einzelnen Räume durch eingebaute Schiebetüren separieren, wenn notwendig.“

Zwischen den Behandlungsräumen sind Türen geschaltet, sodass für Ärzte ein schneller Wechsel von Patient zu Patient möglich ist. Ein gemeinsames Ziel von Auftraggeber, Stationsschwester und Architekten war es zudem, dass Nachbarn und Passanten von der gegenüberliegenden Straßenseite keine Einsicht in die Notaufnahme haben. Dennoch gibt es Räume im Neubau, die viel Tageslicht brauchen. Ein schmales Fensterband war im Bestand schon gegeben und wurde unverändert übernommen. Neue Büros richteten f²p durch einen Knick im weitergeführten Fensterband in eine andere Richtung aus. So konnte man mit dem Fensterband dort, wo viel Licht gebraucht wird, breiter werden. Durch Schrägen zeichnet sich das nach außen hin ab.

Stationsschwester Michaela Sehnal

Bild: Prefa I Croce & Wir

Stationsschwester Michaela Sehnal

Farbdiskussionen und Atmosphäre

Immer wieder haben die Architekten es verstanden, Wünsche und Bedürfnisse aufzunehmen und räumlich umzusetzen. Aber Atmosphäre oder Farbpalette – das sind nicht gerade Begriffe, die man mit einer Notaufnahme verbindet. Stationsschwester Sehnal und Christian Formann beschreiben, dass es bei diesen Begriffen für sie erst richtig spannend wird. Die technischen, baukonstruktiven und hygienischen Herausforderungen musste man selbstverständlich lösen. Über Erfolg und Misserfolg entscheiden aber auch bei einer Notaufnahme die Aspekte, die darüber hinausgehen. Man diskutierte zum Beispiel viel über die Farben der Station. „Weiß und das gleiche Blau wie das der Anzüge des Pflegepersonals werden hier verwendet“, bekräftigt Sehnal heute noch resolut und gleichzeitig herzlich die gemeinsame Farbentscheidung. Akribie und Ästhetik der Architekten findet Sehnal „echt beeindruckend“.

Wo nichts ist, kann nichts werden

Formann und Puschmann arbeiten sich an dem, was andere Architekten beschwerlich finden, regelrecht ab. „Bauen auf der grünen Wiese“ fanden beide schon immer „etwas weniger aufregend“. Zwänge, wie sie beim Bauen im Bestand entstehen, werden bei f²p als Ansporn verstanden. „Wo nichts ist, kann nichts werden“ steht für die Haltung des Architektenteams gegenüber Vorgaben, Richtlinien und Verordnungen. Vielleicht passt deshalb die Arbeit im Gesundheitsbereich so gut zu ihnen. Kaum ein Metier hat mehr Vorgaben und lässt weniger Spielräume für den Architekten. Es ist die Fähigkeit zum permanenten Hin und Her zwischen Gestaltungswille und Pragmatismus, mit der f²p den herausfordernden Prozess in den Griff bekamen. 

Das verbreiterte Fensterband bringt mehr Licht in die Innenräume

Bild: Prefa I Croce & Wir

Das verbreiterte Fensterband bringt mehr Licht in die Innenräume

Bautafel

Objekt: Krankenhaus-Umbau und -Anbau
Zentrale Notaufnahme, Klinik Landstraße, Wien

Architektur: Formann ² Puschmann architekten (f²p)

Fachbetrieb: Reinhard Eder Blechbauges. m.b.H.

Fassadeninfo: www.prefa.de

Fassadentyp: Prefabond Aluminium-Verbundplatte aus bandbeschichtetem Aluminium (Vorderseite), FR-Kern (projektbezogen A2-Kern auf Anfrage) und bandbeschichtetem Aluminium (Rückseite). Gewicht: 7,6 kg/m². Plattengröße: 4010 × 1535 × 4,0 mm, andere Größen und Zuschnitte sowie Bearbeitung (Schneiden, Fräsen, Bohren) möglich

Befestigung auf Holz-Unterkonstruktion geschraubt/geklebt, auf Alu-Unterkonstruktion genietet/geklebt, laut statischer Erfordernis

Beschichtung: hochwertige Coil-Coating-Beschichtung, Vorderseite Duragloss 5000, Rückseite Schutzlack

Farben: 12 Silbermetallic, 17 Reinweiß, 20 Rauchsilber, 21 Rubinrot, 23 Schwarzgrau, 44 Anthrazit matt, 45 Bronze, 48 Titanium dunkel

Die Prefabond Aluminium-Verbundplatte vervollständigt optimal das Prefa-Komplettsystem. Insgesamt acht Standardfarben (Silbermetallic, Reinweiß, Rauchsilber, Rubinrot, Schwarzgrau, Anthrazit matt, Bronze, Titanium dunkel) sorgen für optische Vielfalt an der Fassade mit gleichbleibender Farbqualität und -konstanz. Ein spezieller Materialmix macht die Platte äußerst stabil und verleiht ihr eine hohe Biege- und Stoßfestigkeit: Das Aluminium-Deckblech auf der farbbeschichteten Sichtseite wird in einem kontinuierlichen Bandbeschichtungsverfahren (Coil Coating) mit hochwertigen Lacken vorveredelt und anschließend im Schmelzfixierverfahren auf einen mineralischen Polymerkern aufgebracht. Auf Anfrage ist auch die Lieferung mit A2-Kern möglich, um besonders hohe Brandschutzanforderungen zu erfüllen. Die hochwertige Oberflächenbeschichtung schützt die Platten jahrzehntelang gegen Witterungseinflüsse und ist darüber hinaus extrem farbbeständig und schmutzresistent.

Die Prefabond Aluminium-Verbundplatte bietet nahezu unbegrenzte Gestaltungsmöglichkeiten – mit allen Vorteilen der vorgehängten, hinterlüfteten Fassade. Der langlebige Werkstoff kommt im Neubau genauso wie bei Sanierungen zum Einsatz und sorgt auch im Innenraumdesign für eine besondere Optik. Die Standardtafel hat ein Rohformat von 4010 × 1535 mm (nutzbares Format von 4000 × 1525 mm) und ist in individuellen Zuschnittsgrößen erhältlich – und das alles bei einem minimalen Gewicht von 7,6 kg/m².

Ein weiterer Vorteil sind die unterschiedlichen Montagemöglichkeiten: Die Prefabond Aluminium-Verbundplatte kann auf Holz-Unterkonstruktionen geschraubt, auf Alu-Unterkonstruktionen genietet und in beiden Fällen geklebt werden. Sie sorgt somit für ein elegantes, homogenes Erscheinungsbild auf großen wie auch auf kleinen Flächen oder stellt ganz bewusst architektonische Raffinesse unter Beweis. Denn dank vielseitiger Bearbeitungsmöglichkeiten wie Fräsen, Bohren und Kanten lassen sich einzigartige Fassaden- und Wandflächen gestalten.

Bild: Prefa

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