Herkömmliche Stehfalzfassaden liegen nicht mehr im Trend. Die waagrechte Linienführung erfreut sich großer Beliebtheit und kommt sowohl klein- wie auch großflächig zum Einsatz. Steckfalzpaneele werden von oben nach unten montiert. Oberseitig werden sie in den Wasserfalz des höher liegenden Profils gesteckt, während an der Profilunterseite eine direkte Befestigung erfolgt. Um ausdehnungsbedingte Knackgeräusche zu verhindern, sollten die mit Nägeln oder Nieten befestigten Profile einerseits Langlöcher an den Befestigungspunkten aufweisen und andererseits Montagelängen von 4 m nicht überschreiten. »
* Hans-Peter Rösch hat an der Universität Stuttgart Bauingenieurwesen studiert und leitet die Klempnermeisterschule sowie die Fachschule für Technik, Fachrichtung Metallbau an der Robert-Mayer-Schule in Stuttgart
Steckprofil unten
Der Höhenausgleich erfolgt am unteren Fassadenabschluss. Eine Einschiebeleiste kann, in Profilhöhe angebracht, eventuelle Ungenauigkeiten ausgleichen und an Schrägschnitten entsprechende Abschlüsse überdecken.
Steckprofil oben
Am oberen Fassadenpunkt wird eine Steckleiste angebracht, die das Einstecken des ersten Paneels ermöglicht und dem Paneel entsprechenden Halt gibt.
Steckfalzpaneel
Montagerichtung von oben nach unten. Seitliche Einkantung (Deckelung) bei dünnwandigen Profilen. Ab 1 mm Materialstärke auch ohne Querkantung verlegbar. Profile können rollprofiliert, gekantet oder als System mit umfangreichem Zubehör bezogen werden.
Zick-Zack-Profile
Moderne Kanttechnik ermöglicht die Herstellung individueller Trapezprofile. Diese Ausführungsart verleiht einer Fassade eine besondere Note. Kleinflächig strukturiert, erscheinen die Metallfassaden filigran und erinnern entfernt an Lamellen. Der Profiltyp greift den fast in Vergessenheit geratenen schmalen „Linien- und Zeilenabstand“ neu auf. Der Effekt wird besonders durch den starken Schattenwurf bei Lichteinwirkung deutlich. Der Profilstoß wird sickenweise überlappt. Die Eckleisten sind entsprechend hoch ausgebildet. Die Profilbefestigung erfolgt sichtbar und direkt. Durch Coil-Coating oder Pulverbeschichtung und der Wahlmöglichkeit zwischen unterschiedlichen Metallen ergeben sich unerschöpflich viele Gestaltungsmöglichkeiten.
Stulppaneele
Die Bezeichnung Stulppaneel ist von der Stülpschalung aus Holz abgeleitet. Hier wird ein Brett über das andere, ähnlich einer Ziegeldeckung, gelegt. Stulppaneele aus Metall empfinden diese Struktur nach und gliedern die Fassadenfläche deutlich.Montagerichtung sowie Anschlussdetails entsprechen üblichen Techniken. Profilhöhen von Eck-, Mittel- und Anschlussprofilen müssen an die Profilhöhe der Stulppaneele angepasst werden. Wie Steckfalzprofile werden auch Stulppaneele an der unteren Profilrückkantung von außen nicht sichtbar befestigt. Zur Deckelung der Profilenden sind entsprechende Schrägschnitte nötig.
Steckfalzpaneele
Durch den großflächigen Einsatz waagrecht geführter, bewitterungsfähiger Fassadensysteme erfahren Steckfalzpaneele enorme Zuwächse. Dabei können unterschiedlichste Metalle eingesetzt werden. Die Paneele können auf handelsüblichen Schwenkbiegemaschinen hergestellt werden. Wegen der Wiederholgenauigkeit sind CNC-gesteuerte Maschinen mit selbstfahrendem Anschlag geeigneter. Problematisch wird die Profilfertigung beim Einsatz größerer Metallstärken. Hier reicht die Biegeleistung der oft eingesetzten 6-m-Maschinen nicht mehr aus. Bei großen Profilmengen ist es zweckmäßig, die Paneele abgelängt und kommissioniert zu beziehen.
Sinuswelle
Die Beliebtheit der Wellprofile hält seit einigen Jahren ununterbrochen an. Ob als auflockerndes Designelement oder als komplette Metallfassade, ob rundgebogen oder geradlinig, ob horizontal oder diagonal verlegt, unterschiedliche Profiltypen sorgen für größtmöglichen Gestaltungsspielraum – übrigens auch im Innenbereich, etwa als Raumdecken-Bekleidungen.
