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Sieg für ein blaugraues Titanzink-Hufeisen

Goldene Spenglerarbeit 2008

Zum vierten Mal wurde von den Spenglermeisterinnen und Spenglermeistern des Vereins diplomierter Spenglermeister der Schweiz (VDSS) die „Goldene Spenglerarbeit“ verliehen. Die Auszeichnung erhielt ein hufeisenförmig gestaltetes Wohnhaus am Ufer des Vierwaldstättersees. Das ringsum mit blaugrau vorbewittertem Titanzink bekleidete, seitlich und vorne verglaste Gebäude spart nicht mit Sensationen. Während allein die Form des Gebäudes neugierige Blicke auf sich zieht, gibt es seinen Bewohnern einen nicht weniger imposanten Blick auf die wunderbare Seelandschaft frei. Die Titanzinkhülle beginnt an der Pultdachkante, gleitet elegant über die Rundung zur Fassade und endet als Deckenbekleidung über der Wohn- und Terrassenfläche. Fein strukturierte Doppel- und Winkelfalze fließen perfekt eingeteilt über die Rundung und verleihen dem Baukörper eine je nach Sonnenstand wechselnde Lebendigkeit. Dabei sind die Schnittstellen der An- und Abschlüsse perfekt ausgebildet.

Das nach den Plänen von Architekt Ivan Marty aus Schwyz erstellte Wohnhaus spiegelt Kreativität, Spielfreude und architektonische Ernsthaftigkeit wider. Das Gestaltungsprinzip ist ebenso einfach wie überzeugend. Die Kombination von Titanzink und großen Glasfronten wirkt sehr harmonisch, modern und geöffnet. Auch der Aspekt der Nachhaltigkeit und Ökologie ist zeitgemäß.

Spenglerdetails

Der mit der Ausführungsplanung sowie der Umsetzung beauftragte Spenglerfachbetrieb Annen + Schibig AG vergab die Montage der Holzunterkonstruktion an die Zimmerei Felix von Rickenbach. Die rundum belüftete Konstruktion besteht aus einer 27 mm starken Vollholzschalung mit dichtem Unterdach unter der Belüftungsebene. Im Dach- und Fassadenbereich wurde eine Strukturmatte eingesetzt. In nur fünf Wochen wurden 6,8 t Rheinzink-Material der Bandbreite 500 mm verarbeitet. Als Verlege- und Verbindungstechnik kamen für das Dach Doppelfalze, für die Wand- und Deckenbekleidungen Winkelfalze zum Einsatz. Das auf Baukörper und Fenster abgestimmte Falzraster erforderte eine Scharbreite von 440 mm. Besonders anspruchsvoll war die Fertigung der unterschiedlich gebogenen Schare, ohne sichtbare Übergangsspuren an den Auslaufbereichen der Radien. Um bei den Falzarbeiten mechanische Verformungen zu verhindern, wurden die Schare mit Gummigranulatplatten abgedeckt.

Die konstruktionsbedingt mit geringem Gefälle und begrenzter Tiefe ausgeführte, eingelegte Rinne konnte optisch integriert werden. Die Anordnung zwischen Pultdach und Beginn der Fassadenwölbung „verbirgt“ eine 500 x 110 mm messende Kastenrinne. Der in der Mitte der Rinne eingebaute Sammelkasten erhöht den Staudruck und ermöglicht die Entwässerung trotz geringer Rinnenhöhe. Zwei seitliche Notüberläufe sorgen für zusätzliche Sicherheit.

Bautafel

Architektur: Ivan Marty, Schwyz
Bauherr: Impetus Exklusives Residences Oberägeri
Spenglerfachbetrieb: Annen + Schibig AG, Ibach, Schweiz
Projektleitung: dipl. Spenglermeister René Schibig
Bauleitung: dipl. Spenglerpolier Martin Grab
Werkstoff: Blaugrau vorbewittertes Titanzink der Marke Rheinzink

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