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Spengler mit Begeisterung

Leidenschaft als Ansporn

Als wir vor etwas mehr als einem Jahr die Gelegenheit hatten, bei unseren Kursvorgängern in der Ausbildungswerkstatt Lostorf die verschiedenen kreativen Fassadenmodelle zu besichtigen, machten wir uns erste Gedanken über unser zukünftiges Fassadenmodell. Bald würden wir an der Reihe sein und uns gemeinsam mit anderen Kursteilnehmern an diesen Modellen verwirklichen. Angetrieben vom Ehrgeiz, möglichst viele verschiedene Details mit einzubringen, hatten wir damals spontan die Idee, das Ying-Yang-Symbol als dekoratives Fassadenelement umzusetzen. Speziell dieses Vorhaben erforderte eine detaillierte Planung, doch zwei Wochen vor dem Start unseres Kurses geisterte noch nicht viel mehr als eine vage Idee in unseren Köpfen herum. Als der Starttermin näher rückte, entwickelten wir weitere Pläne. Einer davon war, ein Fassadenteil in Form eines Blätterwaldes auszubilden.

Planung und Produktion

Die ersten zweieinhalb Tage arbeiteten wir an Winkelstehfalzsystemen sowie an Steckfalz- und Stulp-Paneelen. Dabei passten wir Fensterbank- oder Leibungsanschlüsse an und beschäftigten uns mit verschiedenen Sturzdetails. Den Abschluss der ersten Phase markierte eine kleine Probeprüfung. Danach waren unsere Kreativität und unser Fleiß gefragt. In der wichtigen Planungsphase fertigten wir zunächst Skizzen der auszubildenden Übergänge und Detaillösungen an, die zur Bekleidung der drei Fassaden-Teilflächen erforderlich waren. Außerdem entschieden wir, welches Material eingesetzt werden sollte. Direkt im Anschluss begann die Produktion. Als wir am Mittwochnachmittag mit der praktischen Arbeit starteten, ahnten wir bereits, dass die Zeit bis zur Fertigstellung am Freitagmittag knapp werden würde.

Als erstes musste die Unterkonstruktion für unseren Erker erstellt werden. Diese schweißten wir aus verschiedenen Aluminiumprofilen zusammen. Im nächsten Schritt produzierten wir sämtliche Einhang-, Anschluss- und Übergangsprofile. Für die erste Teilfläche (unsere Blätterwaldfassade) verwendeten wir die Werkstoffe Messing, vorpatiniertes Titanzink der Marke VM-Zinc mit Oberfläche Pigmento grün und braun beschichtetes Farbaluminium. Mit Hilfe einer Schablone zeichneten wir die Blätter an und profilierten diese so, dass sie wie echte Blätter samt Adern aussahen. Mit den gebogenen Umschlägen ließen sich die Metallblätter einfach ineinander einhängen. Die darüber liegende Dachfläche deckten wir mit Metallrauten aus dunkel vorbewittertem VM-Anthra-Zinc ein. Als nächstes wurde die zweite Wandfläche unseres Modells – die Ying-Yang-Fassade – bekleidet. Diese führten wir im Steckfalzsystem aus. Als Material wählten wir dunkel vorbewittertes VM-Anthra-Zinc und walzblankes Titanzink.

Die Dachfläche darüber erhielt eine Eindeckung aus schiefergrau beschichteten Alumi­nium-Stulp-Paneelen. Für die dritte Teilfläche, die Erkerfassade, fiel die Materialwahl auf Kupfer und VM Zinc. Die Bekleidungsteile des Kupfer­erkers wurden einfach ineinander gehängt. Die restliche Fläche fertigten wir im StulpPaneel-System. Die letzte Dachfläche bestückten wir mit bieberschwanzförmigen Dachziegeln aus Kupfer und Anthra-Zinc.

Mit Ehrgeiz ans Ziel

Wie bereits erwähnt, war uns schnell bewusst, dass die vorgegebene Zeit vermutlich nicht reichen würde. Deshalb baten wir um Erlaubnis, auch nachts an unserem Modell arbeiten zu dürfen. Diesen zusätzlichen Arbeitsstunden und einer großen Portion Durchhaltewillen war es schlussendlich zu verdanken, dass wir unsere drei Teilfassaden nach 40 Stunden Arbeit erschöpft, aber stolz präsentieren konnten.

AUTORen: Peter Marti und James Caluori

INFO

Spenglerpolier/-in

Schweizer Spenglerpolierinnen/Spenglerpoliere führen dank ihrer Fach- und Sozialkompetenz Teams und Arbeitsgruppen erfolgs- und zielorientiert. Sie sind fähig, verschiedene Kompetenzbereiche zu vernetzen und situationsgerecht einzusetzen. Dadurch sind sie der ideale Ansprechpartner für Kunden, Interessenten und Mitarbeitende. Voraussetzungen sind:

  • Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ) als Spengler/-in und mindestens zwei Jahre Berufspraxis nach der Lehre (zum Zeitpunkt der Abschlussprüfung)
  • oder EFZ in verwandtem Beruf und mindestens vier Jahre Berufspraxis

Der Abschluss zum/zur Spenglerpolier/-in mit eidgenössischem Fachausweis erfolgt nach einem Bildungsgang in Lostorf und dort bestandener Abschlussprüfung. Im Jahrgang 2013 waren über 30 Absolventen/-innen erfolgreich.

Infos zu den entsprechenden Ausbildungsmodulen, der Prüfungsordnung und der Wegleitung Spenglerpolier/-in sind im Online-Extra abrufbar:

https://www.baumetall.de//extra

Autoren

Peter Marti und James Caluori

haben die Spenglerpolier-Prüfung erfolgreich abgelegt. Peter Marti ist Spenglerpolier beim Schweizer Fachbetrieb Spenglerei Pilatus AG in Kriens. https://www.spenglerei-pilatus.ch/

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