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Flüsterleise Luftaufnahmen

Ein Titanzinkdach von oben

Allzu gerne begrüßt Helikopterpilot Torsten Erning seine Kunden mit dem Satz: „Schön, dass Sie bei uns gelandet sind“, obwohl er es eigentlich genau andersherum meint. Landung ist ebenso wie Start und Flug ausschließlich Sache des versierten Piloten aus Coesfeld in Westfalen. Um für seine Kunden Einsätze an unterschiedlichsten Orten der Republik fliegen zu können, überbrückt Torsten Erning bisweilen größte Distanzen. Obwohl sich seine Aufgabe, die Erstellung professioneller Luftaufnahmen, auf den ersten Blick überall zu ähneln scheint, sind seine Kunden sowie der Verwendungszweck der Luftaufnahmen höchst unterschiedlich. Ob für die Imagebroschüre der neuen Sparkassenfiliale, für die Fremdenverkehrswerbung von Städten und Gemeinden oder den Infoflyer eines Handwerksbetriebes – bei Photoheli wird so ziemlich alles von oben fotografiert. Doch können sich Handwerksbetriebe solchen Luxus überhaupt leisten? Was im ersten Augenblick teuer und unerschwinglich erscheint, relativiert sich, wenn Torsten Erning seinen Helikopter aus dem mobilen Hangar holt.

Großartige Luftaufnahmen für kleines Budget

Ein Multivan mit weißem Dach-Schriftzug„Photoheli.de“ parkt unweit vom Einsatz-ort. Torsten Erning öffnet die Heckklappe. Zum Vorschein kommt ein ferngesteuertes Flugmodell, das unter dem Rumpf mit einer schwarzen Box bestückt ist. Nur wenige Minuten vergehen und der Modellhubschrauber parkt im Rasen vor dem „Fotomodel“ – einem Einfamilienhaus mit Titanzink-Bedachung. Ein paar Vorbereitungen werden erledigt, einige Schalter umgelegt, die Antenne aus der Funkfernsteuerung herausgezogen. Das Luftfahrzeug ist startbereit. Mit einem Fluggeräusch, das entfernt an einen Elektro-Rasenmäher erinnert und einem Gewicht von etwa 5 kg, hebt der akkubetriebene Helikopter ab. Sekunden später: ohne jedes Risiko für Gebäude und Bewohner erreicht die fliegende Kamera ihre Aufnahmehöhe und spätestens jetzt ist klar, wo der Kostenvorteil gegenüber Luftaufnahmen aus echten Luftfahrzeugen liegt. Doch es gibt noch weitere Vorteile, wie Torsten Erning begeistert schildert: „Da der Pilot mit beiden Beinen auf dem Boden steht, kann er jederzeit den direkten Kontakt zu seinem Kunden halten und entsprechend schnell auf die örtlichen Bedingungen reagieren. Außerdem können aufgrund der niedrigen Flughöhe von 0 bis 150 m sogar Details schattenfrei aus der Luft fotografiert werden. Der Einsatz meines Photohelis ist überall und ohne Genehmigung möglich. Der Abwind des 1,45 m durchmessenden Rotors ist kaum spürbar, ein weiterer Grund, warum ich an Orten fliegen kann, in deren Nähe ein echter Hubschrauber niemals kommen würde.“

Beeindruckend ist das Sammelsurium unterschiedlichster Luftaufnahmen, die während über 600 Fotoflügen seit der Firmengründung vor sechs Jahren entstanden. Ob hoch aufgelöstes Digitalfoto, Videoaufnahme oder professionelle Thermografie zur Überprüfung von Gebäudedämmwerten – die Anforderungen steigen stetig. Aktuell beschäftigt sich der begeisterte Modellflugpilot mit der Erstellung von Kugelpanoramen – einer Bildtechnik, die sämtliche von einem Standpunkt aus sichtbaren Blickwinkel wiedergeben kann.

Titanzink von oben

Auch der Klempnerfachbetrieb Peter Holtwick GmbH & Co. KG in Velen-Ramsdorf nutzt den Photoheli. So wurde beispielsweise das Dach eines von Architekt Andreas Bodem aus Coesfeld entworfenen Wohnhauses aus der Luft inspiziert. „Durch die geringe Flughöhe lässt sich sogar erkennen, ob Wartungsarbeiten an der Dachentwässerungsanlage nötig werden“, meint Torsten Erning und er fügt an: „Meine Aufnahmen finden sich mittlerweile nicht nur in den Hochglanzprospekten und auf den Internetseiten meiner Kunden wieder. Es kommt auch vor, dass die Fotos als Beweismittel zur Durchsetzung von Zahlungsforderungen oder zur Bedarfsermittlung, etwa bei Sanierungsmaßnahmen, eingesetzt werden.“

Ebenso schnell wie der „fliegende Fotoapparat“ gestartet ist, ist er wieder gelandet. Die Bilder des Titanzinkdaches sind im Kasten, der Helikopter im schwarzen Van verschwunden. Einzig die aus dem mobilen Thermodrucker stammenden Fotos sowie eine Foto-CD, die der staunende Auftraggeber in Händen hält, erinnern daran, dass noch vor wenigen Minuten ein Helikopter über dem Metalldach kreiste. Von Torsten Erning ist bereits nichts mehr zu sehen. Er ist schon wieder gestartet und fliegt neuen luftigen Bildern entgegen.

Torsten Erning

Bleichgraben 11

48653 Coesfeld

http://www.photoheli.de

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