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“Eierei“ mit Reißverschluss

Zielgerichtet Die ersten drei Monate des neuen Jahres waren geprägt von äußerst informativen Messen und Branchentreffen. Ob in München, Neu-Ulm, Bern, Brixen, Landshut, am Titisee oder in Ermatingen am Bodensee – überall kamen die Kollegen zusammen, um aktuelle Trends zu besprechen oder neue Werkzeuge und Maschinen zu testen. Es scheint, als würde die Branche wieder an Fahrt gewinnen und selbst der strenge Winter 2010/2011 konnte den bereits im Herbst aufgenommenen Schwung nicht verringern - im Gegenteil. Die Auftragslage ist zufriedenstellend und die Fachbetriebe investieren endlich wieder. Dies ist bei weitem kein Branchenphänomen, denn speziell in Deutschland wird wieder vermehrt gebaut und weiterhin mit Vollgas saniert. Bevor ich es vergesse: Das nächste Branchentreffen im XXL-Format steht bereits vor der Türe, mehr soll an dieser Stelle jedoch noch nicht verraten werden. Nur soviel - die Branche setzt internationale Zeichen und die Kollegen und Verbände aus dem deutschsprachigen Europa ziehen zunehmend stärker am gleichen Strang.

Alles schon mal da gewesen Erfahrene Metalldachprofis sprechen gerne von guten alten Zeiten, in denen die Kollegen eng zusammenstanden und gemeinsam Fachregeln entwickelten oder die Branche mit bahnbrechenden Neuigkeiten revolutionierten. Damals hätten sie etwas bewegt und der Nachwuchs heutzutage habe ohnehin keinen richtigen Biss, hört man sie sagen. Doch wer genau hinschaut bemerkt, dass alles im Leben wiederkehrt - sei es die Schlaghosenmode der 70er, die dunklen Wohnzimmer-Schrankwände der 80er oder die Popmusik der 90er Jahre. Es sollte also niemanden wundern, dass selbst ein in den 50er Jahren entwickeltes, sogenanntes Reißverschlussdach erst vor kurzem wiederentdeckt und sogar preisgekrönt wurde. Ist es möglich, dass das Ei des Kolumbus lange vor dem berühmten Entdecker, schon einmal von einem weit weniger bekannten Wikinger erdacht wurde?

Das Ei und Kolumbus Zurück zur aktuellen Entwicklung: Ebenso sehnsüchtig wie das Ergebnis mehrerer Hausmessen von den jeweiligen Veranstaltern erwartet wurde, sieht die Branche neuen Trends und Entwicklungen entgegen. Auf Verbandsebene äußert sich dies durch eine ganze Reihe positiver Veränderungen und auch außerhalb der Innungen bewegt sich etwas. Für eine gemeinsame Klempnerzukunft suchen unermüdliche und neue Kämpfer nach dem Ei des Kolumbus und wer weiß – vielleicht haben sie es bereits entdeckt. Immerhin wurde der nationale Reißverschluss inzwischen geöffnet und manch Verbandsfunktionär sprudelt vor neuen Ideen regelrecht über. Das sind wirklich gute Nachrichten, doch vorerst bleibt uns ein Wermutstropfen in Form andauernden „Herumgeeiers“ um das Top oder Hopp des Studienganges für die Gebäudehülle erhalten. Auf der Suche nach einer gangbaren Lösung ist es vielleicht hilfreich, dass ein freier Spenglermeisterverein Farbe bekennt und die vorbildliche Studieninitiative aus seinen Mitgliedsbeiträgen unterstützt. Ich würde mir wünschen, dass mehr Kollegen Farbe bekennen und Ihre Meinung kundtun. Nur dann können weitere Weichen für eine hoffnungsvolle Klempnerzukunft gestellt werden. Ob ein weiterer Reißverschluss in den nächsten Wochen geöffnet wird und wer das Ei des Kolumbus in diesem Jahr entdeckt, bleibt abzuwarten. Übrigens: Am 25. Mai 2011 ist ein Treffen an der Rosenheimer Hochschule geplant, auf welchem Befürworter und Initiatoren beraten, wie der Studiengang verbindlich auf den Weg gebracht werden kann.

Herzlichst Ihr

Klempnermeister Andreas Buck
(Chefredakteur)