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Festgefahrener Balanceakt

Laura Kornhaaß: „Klempnerinnen und Spengler lieben ihr Handwerk. Sie sind zu Recht stolz darauf, traditionsreiche Arbeitstechniken an nachfolgende Generationen weiterzugeben – Stehfalzscharen exakt so zu falzen, wie sie es von erfahrenen Fachleuten gelernt haben. Sie machen Schornsteineinfassungen zu regelrechten Schmuckstücken. Sie löten Dachrinnennähte gewissenhaft und verwenden möglichst niemals Silikon. Daran wird sich vermutlich auch in den nächsten 100 Jahren nichts ­ändern.“

Andreas Buck: „Mit deiner Feststellung erwischst du mich im gold­richtigen Augenblick. Wie ­immer zum BAUMETALL-Jahresstart planen wir ja gerade die neuen Workshop-­Angebote und Themenschwerpunkte für die nachfolgenden Monate. Beim Blick auf den Buchungs­stand ­unserer Workshopangebote beschleicht mich das Gefühl, dass unsere Leser handwerkliche Angebote gegenüber solchen zur Digitalisierung der Spenglerwerkstatt bevorzugen.“

Laura Kornhaaß: „Das eine schließt das andere offen­bar nicht aus. Ich kenne zah­lreiche Fachbetriebe, die schon lange Tablet-Computer benutzen, um z. B. ihre Aufmaße praktisch und ohne Fehler zu gestalten. Sie kommunizieren per Whatsapp mit den Mitarbeitern und bestellen beim Großhandel per E-Mail. Die Frage ist jedoch, ob solche Betriebe mit dem Status quo ­zufrieden sind oder moderne digitale Möglichkeiten auch in Zukunft vollumfänglich nutzen wollen.“

Andreas Buck: „Jetzt wird es spannend. Es kommt nämlich auf die Perspektive an. Tablet-­Computer, E-Mails und Whatsapp sind immerhin ein erster Schritt in die richtige Richtung. Der Haken an der Sache ist aber in den allermeisten Betrieben die eingeschränkte Durchgängigkeit. Schlechte Informationen rund um aktuelle Softwaresysteme sowie die fehlende Zeit, sich mit aktuellen Neuerungen zu beschäftigen, können den Tagesablauf zusätzlich erschweren. Und dann ist es wie so oft: Was die Spenglerin nicht kennt, isst sie auch nicht …“

Laura Kornhaaß: „… oder anders formuliert: Falzen macht jedem Klempner mehr Spaß, als sich mit der Digitalisierung zu beschäftigen. Wenn sich die Situation rund um die erschwerte Suche nach geeignetem Branchennachwuchs weiter zuspitzt, könnte sich das ­jedoch ändern.“

Andreas Buck: „Oder es ist dann bereits zu spät. Ich sage dir auch, warum: Der Branchen­nachwuchs hat schon heute Lust auf modernes Handwerk. Digitalisierung gehört folglich genauso wie unsere aktuellen Workshopangebote unbedingt dazu …“

… und was sagen Sie dazu? Senden Sie uns Ihre geschätzte Meinung gerne per E-Mail an die hier genannten ­Adressen.

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