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Kommentar

Liebe Leserin, lieber Leser,

es ist spät geworden. Die Produktion der siebten Ausgabe ist nahezu abgeschlossen und dies sind, obwohl die ersten Worte, die letzten, die darin Platz finden. Einerseits trennen sie die Produktions- von der Auslieferungsphase – andererseits verbinden sie Kollegen, beispielsweise auf der gemeinsamen Suche nach Lösungen zur Optimierung diverser Arbeitsabläufe.

Dessen ungeachtet, scheint die Klempnerwelt für viele Bauherren und Kunden ein Buch mit sieben Siegeln zu sein. Rätselhaft ist für sie zum Beispiel, dass der sonst finale Schnitt in der Klempnertechnik den Beginn des Produktionszyklus markiert. Doch Coil sei Dank, ist der Klempner, anders als der Friseur, in der Lage, zuvor getrenntes wieder zu verbinden. Erstaunte Laien bezeichnen den Schnitt sogar als Kunstform und stellen fest: „Sie schneiden das Metall so leicht wie Papier“ oder „das ist beeindruckend“. Jeder aktive Klempner hat solche Sätze schon von einem Kunden gehört und tatsächlich haben diese Recht: Um Metalle hochpräzise zu trennen, benötigen wir technische Kunstgriffe, die beim händischen Schnitt genauso wie beim Trennen mittels Tafelschere oder der Coilverarbeitung als Königsdisziplin angewendet werden. Dabei erfüllen Klempnerwerkzeuge und Maschinen allerhöchste Ansprüche, man denke nur an torsionsfreie Rollenscherenschnitte. Nicht selten fertigt der Klempner, nach unzähligen Schnitten und sich anschließenden Umformprozessen, vorbildliche Gebäudehüllen, leistungsfähige Metalldächer oder beeindruckende Meisterstücke an. Ganz ehrlich, was ist schöner, als Fachbetriebe und beeindruckte Kunden auf diese Weise miteinander zu verbinden?

Auch an anderer Stelle befasst man sich aktuell mit der Thematik des Schneidens. Offensichtlich trennt sich der ZVSHK von alten Zöpfen und ebenso wie bei den Arbeitsabläufen in einer Klempnerwerkstatt steht auch beim Verband der Schnitt am Beginn eines Prozesses, der unter anderem die Neuausrichtung des Klempnertages umfasst. Dabei verdeutlicht der ZVSHK, wie wichtig funktionierende Verbindungen zwischen Fachbetrieben untereinander und der Organisation sind. Wieder ist der fachliche Austausch eine wichtige Strategie und fördert die Zukunftssicherung der Branche. Es ist wünschenswert, dass der Austausch unter Kollegen weiter zunimmt, doch Achtung: Um Verbandsarbeit erfolgreich und vor allem verbindend zu gestalten, müssen die Verantwortlichen genau wissen, wo die Schere angesetzt werden kann.

Ein bisschen ist das wie bei der Falztechnik. Auf den Schnitt folgt die Profilgebung und erst dann der verbindende Falzvorgang. Dabei ist es mehr als hilfreich, gesammelte Erfahrungen mit Kollegen auszutauschen. Ob per Leserbrief, im Fachgespräch oder durch die Präsentation geglückter Klempnerarbeiten auf dem Klempnertag – letztendlich profitieren Fachbetriebe sowie Bauherren und damit auch das Image der gesamten Klempnerbranche gleichermaßen von einer Öffnung der Informationswege. Ich bin sicher, ein gedanklicher Schnitt an der richtigen Stelle hilft, neue Verbindungsarten zu entwickeln und Klempnertechnik weiter nach vorne zu bringen.

Herzlichst Ihr

Klempnermeister Andreas Buck
(Chefredakteur)