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Meisterhaftes aus Metall

Dachdecker wird Superhelden-Künstler 

Spiderman, der freundliche Superheld aus der Nachbarschaft, ist eine Comicfigur aus der Marvel-Welt. Seine Geschichte ist bekannt: Peter Parker, alias Spiderman, entwickelte seine Superkräfte, nachdem er von einer radioaktiven Spinne gebissen wurde. Seit seinem ersten Auftritt im Jahr 1962 schwingt er sich mithilfe seiner künstlichen Spinnennetze durch die Straßenschluchten von New York City, um Böses zu bekämpfen und Unschuldige zu beschützen.

Unlängst wurde Spiderman auch in der Nähe von Philippsburg in Baden-Württemberg beobachtet. Doch Meldungen wie diese werfen zwangsläufig Fragen auf: Was macht Peter Parker in Süddeutschland? Welcher Zusammenhang besteht zwischen Spiderman und Titanzink? Und können Dachhandwerker ebenfalls Superkräfte entwickeln?

Tatsächlich gibt es in der Welt des Handwerks immer wieder überraschende Talente zu entdecken. So auch im Bereich des Dachhandwerks – genauer gesagt in der Manufaktur von Dachhandwerker Martin Ott. Es scheint, als hätte der talentierte Dachdecker ähnlich wie Peter Parker „Superkräfte“ entwickelt. Vielleicht, weil er sich als kleines Kind am Lötkolben verbrannt hat? Sicher ist: Martin Ott verbindet seine Fantasie und seine Leidenschaft für Marvel-Filme geschickt mit seinen handwerklichen Fähigkeiten. Seit geraumer Zeit fertigt er faszinierende Skulpturen aus Titanzink an. Ob Drachen oder der Helm eines Fantasy-Helden – Ott-Arbeiten beeindrucken durch ihre Detailtreue und ihre Stabilität, doch dazu später mehr.

Der Meister hinter den Metallwesen

Martin Ott (46) ist gelernter Dachdecker und arbeitet im Fachbetrieb Marquardt GmbH Dächer & Fassaden in Waghäusel. Dort ist er vorwiegend für Kalkulation und Bauleitung zuständig. Doch seine Kreativität entfaltet sich auch außerhalb seines Berufs. Wie bereits angedeutet, baut Martin Ott in seiner Freizeit Fabelwesen und andere Blechfiguren, die er in seiner Manufaktur „Martins Originale – Metall- und ­Blech­skulpturen“ oder auf Künstlermärkten der Region anbietet. Seine Drachenfiguren für Regenrohre aus Titanzink und Kupfer, die das Regenwasser durch ihr Maul aufnehmen und am Schwanzende wieder ableiten, sind besonders beliebt.

Mit Spiderman auf Du und Du

Inspiriert von seinen Lieblingsfilmen aus dem Fantasy- und Marvel-​Universum entwickelte Martin Ott die Idee, eine lebensgroße Spiderman-Skulptur aus Titanzink zu bauen. Anders als bei Otts Regenrohrdrachen sollte die Spiderman-Skulptur mithilfe der aus Japan stammenden Technik des 3D-Origami (auch: modulares Origami) entstehen. Dabei werden (abweichend vom klassischen Origami) Figuren aus vielen identisch gefalteten Dreiecksmodulen zusammengesetzt. Für Martin Ott bedeutete das zunächst exaktes Anzeichnen, gefolgt von mühsamem Ausschneiden und schließlich dem Zusammenlöten von rund 150 Einzelteilen. Unzählige Werkstattstunden später stand das Ergebnis auf dem Werktisch und der Titanzink-Spiderman blickte seinem Schöpfer tief ins Auge. Trotz ihrer Höhe von ca. 1,5 m und des Gesamtgewichts von rund 10 kg ist die Spiderman-Figur erstaunlich verwindungssteif. Das liegt letztendlich auch daran, dass Martin Ott beim Zusammenlöten der Einzelteile größte Sorgfalt walten ließ.

Künstlerische Blecharbeiten und Zukunftspläne

Nach dem Erfolg seiner Spiderman-Skulptur und dem positiven Feedback im Internet plant Martin Ott bereits den nächsten Leinwandhelden aus dem Marvel-Universum aus Titanzink zu erschaffen. Wer mehr über die künstlerischen Blecharbeiten erfahren möchte, findet online unter dem Suchbegriff „martins-originale“ zahlreiche Abbildungen und weiterführende Informationen. Außerdem ist der begabte Dachdecker auf Facebook unter Martins Originale – Regenrohrdrachen, Metall & Blechskulpturen zu finden.

Martin Ott beweist eindrucksvoll, dass wahre Superkräfte oft in der Leidenschaft und dem Geschick eines Handwerkers liegen – und dass selbst der bekannteste New Yorker Spinnenheld unter den Händen eines Dachhandwerkers aus Titanzink neu entstehen kann.

Auge in Auge mit dem Superhelden, vorne aus Titanzink, hinten aus Papier

Bild: Martin Ott

Auge in Auge mit dem Superhelden, vorne aus Titanzink, hinten aus Papier
Martin Ott

Bild: Martin Ott

Martin Ott
Die Skulptur mitsamt einer Titanzinkspinne am Wohnhaus des Dachdeckers

Bild: Martin Ott

Die Skulptur mitsamt einer Titanzinkspinne am Wohnhaus des Dachdeckers
Die Skulptur wird aus zahlreichen einzelnen Dreiecken zusammengesetzt

Bild: Martin Ott

Die Skulptur wird aus zahlreichen einzelnen Dreiecken zusammengesetzt
Die Verbindung der Einzelteile erfolgt per Löttechnik

Bild: Martin Ott

Die Verbindung der Einzelteile erfolgt per Löttechnik

Martins Drachenwelt 

Martin Ott

Aufmerksame Leser kennen Martin Ott aus dem in BAUMETALL-Ausgabe 8/2021 ver­öffentlichten Artikel „Im Netz des Drachen“. Der Beitrag beschreibt, wie Dachhand­werker Martin Ott Fabelwesen aus Titanzink herstellt, und beantwortet die Frage: Wer wünscht sich einen Hausdrachen zu Weihnachten? Der unterhaltsame Fach­beitrag ist nur einen Klick entfernt. Einfach ­QR-Code scannen und lesen!

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