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Meisterstück des Jahres

Zeig, wo der Hammer hängt!

Hammer! Damit hätte ich nie gerechnet, sagte Klempnermeister Sven Polischko“, als er seinen Goldhammer in Händen hielt. Ähnlich äußerten sich seine Kollegen Silvio Ahr und Tobias Hoppe, die in ihren Kategorien ebenfalls den ersten Preis ergattert haben. Mit Ihnen setzten sich 13 weitere Klempnermeister an die Spitze des 85 Meisterstücke umfassenden Bewerberfeldes. Aber der Reihe nach: Im Herbst 2013 stellte BAUMETALL 85 Arbeiten aus den Jahrgängen 2012/2013 der Öffentlichkeit vor. An der daraufhin folgenden Leserabstimmung nahmen 2228 Personen teil. Das Wahlergebnis bestimmte die neun beliebtesten Meisterstücke, die wiederum in der Endrunde durch die fachkundige BAUMETALL-Jury beurteilt wurden. Die Preisverleihung erfolgte auf der Dach+Holz 2014 in Köln am BAUMETALL-Messestand vor rund 100 interessierten Zuschauern.

Qual der Wahl

Die Jurysitzung zur Beurteilung der neun beliebtesten Arbeiten fand am 15. November 2013 bei René Engelhardt in Münchingen statt. Im Ausstellungsraum des ambitionierten Werkzeug- und Maschinenhändlers präsentierten die neun nominierten Klempnermeister ihre Arbeiten. Dabei ließen sie keine Gelegenheit aus, um auf besondere, schwierige Details ihrer Prüfungsstücke hinzuweisen. Mindestens ebenso spannend waren die Geschichten hinter den Arbeiten. Zum Beispiel berichtete Klempnermeister Angelos Eklemes aus Bad Windsheim, dass die Ideenfindung zum Bau seines spartanischen Helmes eng mit seinen griechischen Wurzeln verwoben ist. Silvio Ahr hingegen hatte völlig andere Motive. Der praktisch veranlagte Handwerker suchte lediglich nach einer optisch ansprechenden Lösung zur Aufbewahrung nasser ­Regenschirme. Herausgekommen ist ein Titanzink-Schirmständer der Extraklasse. Aber auch klassische Meisterstücke, wie der Rinnenkessel von Florian Geier aus Ellwangen, schafften es in die Endrunde. Der schwäbische Flaschnermeister besann sich auf traditionelle Handwerkswerte. Er verzichtete beim Bau seines Wassersammlers auf den Einsatz sämtlicher Maschinen. Wer diese Hintergrundinformation erhält, betrachtet den Rinnenkessel mit anderen Augen, zumal keine einzige Bearbeitungsspur zu erkennen ist. Kaum vorstellbar, dass alle Stauch- und Streckvorgänge ausschließlich mit dem Hammer und nicht, wie vielleicht vermutet, mit der Sickenmaschine erfolgten.

Die Jury hatte die Qual der Wahl, doch dank perfekt abgestimmter Bewertungsbögen kam sie schließlich zum Ergebnis.

Sonderpreise

Wie hoch die Qualität aller in den Wettbewerb eingereichten Arbeiten ist, zeigt das knappe Ergebnis der Leserwahl. Mit zum Teil nur einem oder zwei Punkten Rückstand verpassten folgende Meisterstücke den Einzug ins Finale knapp. Die Jury entschied sich daher, diese Leistungen mit Sonderpreisen zu würdigen.

  • Alphorn „Verdrehter Ton“ von Florian Bader, Meisterschule der HWK Ulm
  • Kreuzblume aus Kupfer von Michael Leib, Robert-Mayer-Schule Stuttgart
  • Rehkitz aus Kupfer von Franz Slawik, Robert-Mayer-Schule Stuttgart
  • Diffizile Waage aus Kupfer von Peter Danner, Robert-Mayer-Schule Stuttgart
  • Geschwungenes Dachmodell von Jan Kunzmann, Robert-Mayer-Schule Stuttgart
  • Geschwungener Rinneneinlauf von Anatol Breiner, Meisterschule der HWK Ulm
  • Spenglertisch mit gedrehtem Sockel von Thomas Binder, Robert-Mayer-Schule Stuttgart

Die Jury

Dank der von Juror und Excel-Spezialist Mark Holzwarth vorbereiteten Wertungsbögen erfolgte die Beurteilung der nominierten Arbeiten nach streng vorgegebenem Muster. Neben der handwerklichen Umsetzung flossen Faktoren wie Schwierigkeitsgrad, Formgebung und Proportionen, optischer Gesamteindruck, Design oder Idee sowie die Qualität der Präsentation in die Bewertung ein. Die Jury bestand aus folgenden Personen:


Den Vorsitz der Jury leitete Mark Holzwarth aus Mühlacker. Der beim Stuttgarter Fachbetrieb Hessel angestellte Klempnermeister ist Mitglied im BAUMETALL-Treff sowie in der Prüfungskommission der Robert-Mayer-Schule. Mark Holzwarth unterstützt die BAUMETALL-Wettbewerbe Meisterstück des Jahres und BAUMETALL-Innovationspreis mit der Erstellung und Auswertung entsprechender Wertungstabellen.


Andraes Witt ist Ausbildungsmeister beim Berufsbildungswerk der Innung Sanitär Heizung Klempner in Hamburg. Der engagierte Fachmann besitzt die Meisterbriefe im Klempner-, Dachdecker- sowie Gas- und Wasserinstallateur-Handwerk. Andreas Witt ist Mitglied im Gesellenprüfungsausschuss des Klempner- und des Dachdeckerhandwerks sowie im Meisterprüfungsausschuss des Dachdeckerhandwerks.


Klempnermeister Volker Reinhardt ist Geschäftsführer der Reinhardt GmbH in Bad Rappenau bei Heilbronn und Gründungsmitglied des BAU­METALL-Treffs. Sein traditionsreiches mittelständisches Handwerksunternehmen entwickelte sich in den letzten Jahren zu einem hochmodernen Fachbetrieb für Edelstahlflachdächer, Metallfassaden und Metallbedachungen sowie Solaranlagen und Sanitärinstallationen.


René Engelhardt ist Geschäftsführer von Engelhardt Werkzeuge und Maschinen in Münchingen bei Stuttgart. Der hoch spezialisierte Groß- und Außenhandelskaufmann kennt die Branche wie kaum ein Zweiter. Vor seiner Selbstständigkeit arbeitete René Engelhardt bei Alfred Baier und Jimmy Freudenberger. Weltweit schätzen Fachbetriebe für Metallbekleidungen Engelhardts Know-how rund um das Thema Blechbearbeitung.


Walter Müntener ist geschäftsführender Aktionär und Firmengründer der Spengler Direct AG in Engwilen (CH). Der Träger der goldenen Lötlampe (der höchsten Auszeichnung der deutschen Klempnerbranche) kennt die Anforderungen an perfektes Handwerk. Sein international agierendes Unternehmen versorgt Fachbetriebe auf der ganzen Welt mit Werkzeugen, Maschinen und speziellem Zubehör.

Fachvortrag Klempner-Fassaden

Während die Jury mit der Platzierung der Meisterstücke beschäftigt war, sorgte Berthold Zürn (ehemals technischer Berater der KME) mit seinem praxisnahen Fachvortrag für erstklassige Fachinformationen. Anhand zahlreicher Beispiele zeigte er den nominierten Klempnermeistern, wie abwechslungsreich der Werkstoff Metall an Fassaden eingesetzt werden kann. Sägeblattähnlich angeordnete Stulppaneele, großformatige Schindeln, verschiedenartige Kassetten oder raffiniert aufgeteilte Scharen inspirierten die Zuhörer. In einer sich anschließenden Diskussion bemängelten sie, dass viel zu wenige Bauherren wissen, welche Möglichkeiten Klempnertechnik bietet, doch damit nicht genug: Die jungen Kollegen betonten, wie wichtig es ist, das Image der Berufsgruppe aufzuwerten. Entsprechende Aufklärungsarbeit beginnt im Kindergarten und wird von den Dachdeckern bereits erfolgreich ­betrieben. Beispielsweise erklärt ein speziell für Kinder gestaltetes Bilderbuch, dass Metalldacharbeiten und Dachrinnen selbstverständlich vom Dachdecker ausgeführt werden.

Danke

Werkzeuge von Picard stehen seit über 150 Jahren für Spezialisierung in der Hammerfertigung. Innovation, Erfahrung und handwerkliches Können tragen zum Erfolg des Unternehmens bei. Als Trophäe ist der vergoldete Kreuzschweifhammer von Picard ein würdiges Symbol für die Schaffenskraft der damit ausgezeichneten Klempnermeister. Das unvergoldete Original des Hammers zeichnet sich durch seine verschieden gewölbten und fein polierten Bahnen aus. In diesem Zusammenhang dankt BAUMETALL allen Sponsoren und Juroren für die fachliche Unterstützung, ohne die die Durchführung des Wettbewerbs nicht möglich gewesen wäre. Besonders erwähnenswert sind:

  • die ehrenamtliche Arbeit der Juroren
  • die vergoldeten Kreuzschweifhammer von Picard
  • die großzügigen Spengler-Direct-Einkaufsgutscheine für die Preisträger
  • die gastfreundliche Unterstützung während der Jurysitzung durch René Engelhardt
  • die Lasergravur der Hammerständer von Volker Schaible
  • die Anfertigung aller Urkunden und Plakate durch die BAUMETALL-Layouter in Stuttgart
  • die Betreuung des Messestandes von Iris Ziegler
  • die Fotos von der Preisübergabe von Marco Cappello

Klempnerhandwerk hat goldene Kugeln

Gemeinsam mit Spengler Direct plant BAUMETALL eine Kursreihe zur Vermittlung historischer Arbeitstechniken im ­Europäischen Klempner- und Kupferschmiedemuseum in Karlstadt. Der erste Preis des BAUMETALL-Leserwettbewerbs ist mit der Teilnahme an einem Workshop zur fachgerechten Vergoldung von Metallbauteilen verbunden. Dabei lernen die Teilnehmer, wie eine Kupferkugel mit Blattgold belegt wird. Informationen zu Kursgebühren und Teilnahme an dieser exklusiven Kursreihe werden zeitnah bekannt gegeben. Interessenten können jedoch schon jetzt bei Spengler Direct, Tel.: (+41 71) 6 63 77 00 oder mail@spenglerdirect.ch, Plätze reservieren.

Meisterstück des Jahres gesucht!

Wer in der vierten Auflage des Wettbewerbs auf der nächsten Dach+Holz (2016 in Stuttgart) dabei sein möchte, kann sich schon jetzt bewerben, denn bei BAUMETALL heißt es: Nach dem Wettbewerb ist vor dem Wettbewerb. Prämiert werden dann Meisterstücke aus den Jahren 2014 und 2015. Mit der Bewerbung sollten aussagekräftige Bilder, Skizzen und Informationen eingereicht werden – am einfachsten per E-Mail an redaktion@baumetall.de.

Nachruf

Du wirst uns fehlen, Mike

Am 27. Januar 2014 ist Klempnermeister Mike Grimm aus Kaltenkirchen völlig unerwartet verstorben. Der leidenschaftliche Gas- und Wasserinstallateur, Klempner- und Dachdeckermeister war in der Szene als Ausbilder, öffentlich vereidigter Sachverständiger im Klempnerhandwerk und Juror des BAUMETALL-Leserwettbewerbs „Meisterstück des Jahres“ bekannt. Als freier Dozent der Meisterschule der Handwerkskammer Lübeck unterrichtete er junge Kollegen mit Leidenschaft und Spaß an der Arbeit. Die in Lübeck selten stattfindenden Vorbereitungskurse zur Klempnermeisterprüfung startete er sogar dann, wenn die Mindestteilnehmerzahl nicht erreicht war. So ermöglichte er den Kursteilnehmern eine entsprechende Weiterbildung ohne lange Wartezeiten. Der 1961 geborene Fachmann und Energieberater war Geschäftsführer der Mike Grimm Bedachungs GmbH in Kaltenkirchen – einem Fachbetrieb für Dach-, Wand- und Abdichtungstechnik.

Preisfrage

XXL-Meisterplakat zu gewinnen!

Das BAUMETALL-Messeplakat mit den 85 Meisterstücken entpuppte sich als Standmagnet. Noch auf der Messe in Köln erkundigten sich zahlreiche Kollegen, was mit dem 2184mm breiten und 2896mm hohen Plakat nach der Messe geschehen würde. Hier kommt die Antwort: Es wird verlost!

Welcher Sponsor fertigt die vergoldeten Kreuzschweifhämmer an?

Wer diese Frage bis zum 31. März 2014 richtig und per E-Mail beantwortet, ist mit etwas Glück schon bald Besitzer dieses meisterlichen Unikats!

redaktion@baumetall.de

Bestes Design

1. Preis

Silvio Ahr, Horb

Schirmständer aus Titanzink mit Innengefäß und geschwungenem Wulstabschluss sowie Sockel mit Draht­einlage

Ausbildungsstätte: Meisterschule der Handwerkskammer Ulm

2. Preis

Angelos Eklemes, Bad Windsheim

Diffizil geformter Helm nach spartanischem Vorbild aus über 80 Kupfer- und Messing-Einzelteilen

Ausbildungsstätte: Spenglermeisterschule Schweinfurt

3. Preis

Axel Vollmer, Wolfach

Freischwingender Kupfer-Globus aus Einzelsegmenten auf schwingendem Sockel

Ausbildungsstätte: Spenglermeisterschule Schweinfurt

Bester Klassiker

1. Preis

Sven Polischko, Pfedelbach-Untersteinbach

Titanzink-Turmspitze mit Wetterfahne und gefalzter Kugel

Ausbildungsstätte: Robert-Mayer-Schule, Stuttgart

2. Preis

Florian Geier, Ellwangen

Klassischer Rinnenkessel aus Kupfer mit diffiziler Falzführung

Ausbildungsstätte: Meisterschule der Handwerkskammer Ulm

3. Preis

Hannes Schmidt, Eschborn

Kupfernes Turmdach mit konischen Stehfalzscharen und geschwungener und gefalteter Kehlausbildung

Ausbildungsstätte: Spenglermeisterschule Schweinfurt

Bester ­Ziergegenstand

1. Preis

Tobias Hoppe, Lörrach

Verdrehter Kupfer-Messing-Sockel mit gefalztem Wulstabschluss

Ausbildungsstätte: Meisterschule der Handwerkskammer Ulm

2. Preis

Sebastian Stuber, Oberding

Meistertisch aus Kupfer und Messing mit innenliegend gefalzten Segmenten

Ausbildungsstätte: Meisterschule München

3. Preis

Markus Eitl, Nürtingen

Kupfer-Messing-Champions-League-Ball auf drehbarem und beleuchtetem Sockel

Ausbildungsstätte: Robert-Mayer-Schule Stuttgart