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Nachhaltige Energieerzeugung

Sicherheit geht vor

Obwohl die Vergütungen für Solarstrom immer weiter sinken, hält der Trend zur Gewinnung von umweltfreundlichem Strom ungebrochen an. Zudem sind die Energieeinsparverordnung sowie steigende Preise für Gas und Öl wichtige Gründe für die Montage thermischer Solaranlagen auf Dächern aller Art. Besonders auf Metalldächern muss die Installation solcher Anlagen von Anfang an gut geplant werden. Da diese Anlagen für einen jahrzehntelangen Einsatz vorgesehen sind, aber auch das darunter liegende Stehfalzdach weiterhin seine Funktion erfüllen soll, ist es von besonderer Wichtigkeit, eine Reihe von Punkten zu berücksichtigen. Durch die Montage der PV- oder Solaranlagen entstehen auf dem Dach neue Krafteinflüsse durch Winddruck und -sog. Bei neu anzufertigenden Stehfalzdächern ist daher unbedingt darauf zu achten, dass vermehrt Hafte oder sogar Haftstreifen eingebaut werden. Bei bestehenden Stehfalzdächern ist das Dach vor Montage der jeweiligen Anlage genauestens auf Beschädigungen zu prüfen. Etwaige Schäden sollten behoben werden, da nach Montage der PV- oder Solaranlage Arbeiten am Dach nur mit großem Aufwand möglich sind. Falls überhaupt möglich, sind Auskünfte über die Anzahl der verwendeten Hafte einzuholen. Bei industriell vorgefertigten Dächern ist es unter Umständen erforderlich, Auskunft über zu berücksichtigende Faktoren bei den Herstellern der Dachprofile einzuholen.

Befestigung der Anlage

Durchdringungen des Stehfalzdaches sollten nach Möglichkeit vermieden werden, da diese zu Undichtigkeiten führen können. Daher sind Klemmhalterungen zwischenzeitlich die gängigste Lösung, um PV- oder Solaranlagen auf Stehfalzdächern zu befestigen. Gegebenenfalls sind in den Randbereichen Verstärkungen erforderlich. Klemmhalter sind in Aluminium, Edelstahl und Kupfer lieferbar. Unter Berücksichtigung des Materials, der Dacheindeckung sowie der Montageschienen der PV- oder Solaranlage ist hier das korrekte Material zu wählen. Beschädigungen durch falsche Materialwahl und dabei entstehende Kontaktkorrosion müssen unbedingt vermieden werden.

Material-Ausdehnung und ­Begehbarkeit

Das Stehfalzdach wird vom Spengler sorgfältig und unter Berücksichtigung temperaturbedingter Längenausdehnung hergestellt. Dazu werden Fest- und Schiebehafte entsprechend den Vorgaben angeordnet und der Stehfalz so ausgebildet, dass er die Querdehnung der Scharen aufnehmen kann. Daher ist bei großflächigen Anlagen unbedingt darauf zu achten, dass auch die Montagegestelle diese Dehnungsbewegungen aufnehmen können bzw. in ihren Abmessungen so ausgeführt sind, dass durch deren Dehnung eine Beschädigung des Stehfalzdaches ausgeschlossen wird.

Für Wartungs- oder Reinigungsarbeiten an den PV- oder Solaranlagen muss das Energiedach entsprechend begehbar sein. Hier sollten Trittstufen- und Lauf­rostanlagen, gegebenenfalls auch zwischen den Modulreihen, eingeplant werden.

Widerspruch Schneefang

Für den Bauherrn steht einerseits der Wunsch nach einem freien Dach mit großem Ertrag aus der PV- oder Solaranlage im Vordergrund. Andererseits besteht aber vielerorts auch die Forderung, dass Dächer vor herabfallendem Schnee, etwa über Eingängen, Gehwegen, Parkflächen oder darunter liegenden (Glas-)Dachflächen, gesichert werden müssen. Es ist zu berücksichtigen, dass der über die gesamte Dachfläche abrutschende Schnee nur an der traufseitigen Schneefangeinrichtung gehalten werden kann. Erschwerend kommt hinzu, dass eifrige Solaranlagenbauer die Module fast bis an den äußersten Rand des Daches setzen, sodass kein ausreichender Platz für Schneefanganlagen verbleibt. Bei flachen Dachneigungen können an der Traufe auf einem ca. 1,5 m breiten Streifen ein oder zwei Doppelrohr-Schneefangreihen montiert werden. Gerade bei großen Schneemengen ist ein Überschieben der oberen Schneelage trotzdem nicht völlig auszuschließen. Daher ist es in jedem Fall ratsam, in gefährdeten Bereichen Warntafeln oder Absperrungen anzubringen.

Zusätzlichen Schutz zur Sicherung gegen Schneerutsch an größeren Dachflächen bietet die Möglichkeit, die einzelnen Module im oberen Bereich leicht erhöht zu montieren (insofern eine höhere Aufständerung nicht ohnehin vorgesehen ist). Somit wird die Dachoberfläche „zahnförmig“ und hält Schnee entsprechend zurück.

Fazit

Bei Berücksichtigung dieser wichtigen Punkte kann sich der Bauherr weiterhin über ein funktionstüchtiges Stehfalzdach mit zusätzlichem Nutzen aus seiner PV- oder Solaranlage freuen. Über den Fachgroßhandel liefert die Firma Rees aus Oberstdorf ein umfangreiches Produktprogramm. Neben einem umfassenden Haftprogramm werden auch Klemmhalter für Solar- und Kollektoranlagen, Trittstufen- und Laufrostsysteme sowie Schneefangsysteme für Stehfalzdächer und die gängigsten industriellen Stehfalzprofile angeboten. Neben der persönlichen Beratung informiert das Unternehmen auch im Internet.

AUTOR: michael rees

Autor

Michael Rees

ist Dipl.-Ing. (FH) und Geschäftsführer der Schneefangsysteme Rees GmbH & Co. KG. Als praktizierender Spenglermeister ist er unter anderem für die Objektberatung zuständig

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