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Wo der Zug abfährt, können wir euch zeigen …

Wo gehören die denn hin? Zugegeben: Der Anblick von rund 100 mit weißen Sweat-Jacken bekleideten Jugendlichen ist auch in Düsseldorf eher selten. Daran ändert auch der Aufdruck „Enke Impuls-Camp 2014“ nichts, doch der Slogan sorgt für Klarheit: Die jungen Leute folgen dem Aufruf des Enke-Werkes und besuchen eine dreitägige Jubiläums-Veranstaltung. Anlässlich seines 90-jährigen Firmenbestehens lud das Düsseldorfer Unternehmen 90 besonders neugierige Auszubildende zu einer in dieser Form noch nicht dagewesenen Branchenveranstaltung ein – gekommen sind knapp über 100.

Es ist Samstagmorgen. Wer von euch ist freiwillig hier? Hans -Ulrich Kainzinger

Nach einer gelungenen Warm-up-Party in der Düsseldorfer Altstadt startet das Impuls-Camp pünktlich am Samstagmorgen des 11. Oktobers 2014 in der Langenfelder Fachausstellung des Unternehmens. Mit den Worten „Wer von Euch ist freiwillig hier?“ eröffnet Enke-Geschäftsführer und Inhaber Hans-Ulrich Kainzinger die Veranstaltung, die unter dem Motto „Wer bist du morgen?“ steht. In den kommenden acht Stunden erfahren die Lehrlinge aus dem Dachdecker- und Klempnerhandwerk sowie dem Fachhandel weder Details zur Verarbeitung von Enke-Produkten, noch werden sie zu einer damit zusammenhängenden Schulung genötigt. Stattdessen zeigen hochkarätige Redner Perspektiven für die berufliche Zukunft der Teilnehmer auf. Das Veranstaltungskonzept trifft voll ins Schwarze. Interessiert diskutieren die aus allen Teilen Deutschlands und Österreichs angereisten Jugendlichen mit sieben Referenten über Karrierechancen und Weiterbildungsmöglichkeiten. Aber auch Themen wie Selbstorganisation, richtiger Umgang mit Kunden und Kollegen, Motivation oder Teamfähigkeit stehen auf dem Programm.

Überraschend großes Interesse

„Wenn ihr es wollt, dann könnt ihr aus eurem Beruf etwas machen. Was ihr daraus macht, ist eure Sache. Wir zeigen euch Beispiele, wie das in der Praxis aussehen kann“, sagt Hans-Ulrich Kainzinger und stimmt seine Gäste auf ein Informationsfeuerwerk ein. Dann geht es Schlag auf Schlag – ein Vortrag folgt dem anderen.

Zeit kann man nicht kaufen und Wissen nicht stehlen! Aber als Fachleute könnt ihr euer Wissen täglich an den Chef verkaufen! Peter Trenkwalder

Bekanntlich ist jedes Motivationstraining wirkungslos, wenn die Begeisterung für die Sache fehlt. Den entsprechenden Beweis tritt Spenglermeister Peter Trenkwalder an. Der als iib-Präsident bekannte Südtiroler spricht jedoch nicht von Berufsorganisationen, Netzwerken oder Branchen-Visionen. Stattdessen überrascht er mit privaten Geschichten aus seinem beruflichen Werdegang. Mit plakativen Bildern beweist er den Zuhörern, dass Wissen und somit Bildung der wichtigste Karriere-Grundstein ist. Davon ausgehend, dass Zeit nicht gekauft und Wissen nicht gestohlen werden kann, ruft Trenkwalder den Auszubildenden zu: „Jeder von euch ist seine eigene Firma! Dabei spielt es keine Rolle, ob ihr in Tirol, Australien oder Deutschland seid. Euer Wissen könnt ihr mitnehmen – überallhin.“ Sympathisch spricht Trenkwalder über seine tägliche Arbeit als Chef und darüber, welch enorme Bedeutung der Kontakt zu seinen Mitarbeitern hat. Immer wieder ordnet er sich seinen angestellten Meistern unter oder arbeitet auf den Baustellen Hand in Hand mit seinen Lehrlingen. Dabei steht ein Prinzip im Vordergrund: Wer zum Lernen kommt, muss Leistung bringen, denn schließlich geht es um die Weitergabe wertvollen Fachwissens. Mit seiner gesunden Einstellung zum täglichen Miteinander hat sich Trenkwalder in Südtirol längst einen Namen gemacht. Nachwuchssorgen kennt er folglich nicht und so verkündet er stolz, dass sich aktuell über 40 Azubis bei ihm beworben haben.

Trends als Zukunftschance

Tobias Backhaus vom ZVDH in Köln veranschaulicht, welche Weiterbildungsmöglichkeiten zukünftig mit aktuellen Trends und Effekten der Globalisierung einhergehen werden. Dabei betont er, dass auch kleiner werdende Unternehmen ihren Mitarbeitern große Chancen bieten können. Laut Backhaus werden in den kommenden Jahren allein in Berlin 30 % der Mitarbeiter in den Ruhestand entlassen. Für gut ausgebildeten Nachwuchs entstehen somit großartige Möglichkeiten.

Die Marke „deutsches Handwerk“ ist weltweit bekannt und bietet entsprechende Chancen. Tobias Backhaus

Dass der Bedachungsfachhandel ebenfalls vielversprechende Fortbildungsmöglichkeiten bietet, beweist Hannes Schütz vom DBS in Lübeck. Eine davon ist das Studium zum Bedachungsfachwirt. Die Bildungsmaßnahme kann als Fernstudium genutzt werden und wird in der Branche als Brücke zwischen Handel, Industrie und Handwerk geschätzt. Eine weitere Studienmöglichkeit stellt Prof. Jörn Lass von der Fachhochschule Rosenheim vor. Er berichtet von der neuen Studienrichtung Gebäudehülle, die speziell Klempnern und Dachdeckern enorme Chancen bietet. Mit praxisnahen Beispielen macht Lass Lust auf Studium. Er spricht von herausragender moderner Architektur, von energetischen Maßnahmen und davon, dass zur Bau- und Schnittstellenkoordination dringend Fachingenieure benötigt werden.

Abenteuer Aus- und Weiterbildung

Mit großem Interesse verfolgen die Teilnehmer den Auftritt von Industriekletterer Marc Peschel und seiner Mitarbeiterin Nina Franke. Von der sympathischen Dachdeckerin und Miss Handwerk 2012 erfahren sie zum Beispiel, was ein Industriekletterer bei Reparaturarbeiten in schwindelerregender Höhe zu beachten hat oder wie Sicherung im Seil funktioniert. Und Marc Peschel weist auf die enormen Vorteile hin, die Dachdecker und Klempner als Industriekletterer automatisch mitbringen.

Wer etwas drauf hat, kann Industriekletterer werden. Marc Peschel

Mit der Frage, warum Lehrlinge in Wien wie Superstars in einem Castingverfahren ausgesucht werden, beschäftigte sich Casting-Initiator Marko Raidl aus Wien. Die Idee entstand aufgrund des massiven Rückgangs entsprechender Bewerbungen. Inzwischen spricht sich das Spengler-Casting in Wien herum und die Ausbildungszahlen steigen. „Doch nach der Ausbildung ist das Lernen nicht vorbei“, sagt Raidl, als er stolz seinen Spenglermeisterbrief präsentiert. Und gerade, weil Bildung nicht einfach ist, feuert Raidl die Zuhörer an, es ihm gleichzutun.

Finale ist Chefsache

Hans-Ulrich Kainzinger lässt es sich nicht nehmen, persönlich über das Abheben vom Wettbewerb durch Nachdenken zu sprechen. Er gibt seinen Gästen dabei zahlreiche Tipps und bricht eine Lanze für das Übernehmen von Verantwortung. „Ihr seid Vertreter eurer Firma“, sagt er und fügt an: „Wenn ihr Mist baut, fällt eure Firma in Misskredit.“ Seine Zusammenfassung bringt es schließlich auf den Punkt: „Der Kunde ist König. Er bezahlt nicht den Chef, sondern eure Leistung. Somit seid ihr für den Erfolg eures Arbeitgebers ebenso verantwortlich wie für euren eigenen!“

Ihr seid für euch selbst verantwortlich – zeigt Eigeninitiative!Hans-Ulrich Kainzinger

Fazit

„Die Jugendlichen wollen lernen und sie haben Spaß dabei“, stellt Enke-Geschäftsführer Hans-Ulrich Kainzinger fest. Für das aufmerksame Zuhören bei der Vorstellung attraktiver Möglichkeiten zur Fort- und Weiterbildung belohnte das Düsseldorfer E-Team die Teilnehmer mit Party, Livemusik und vor allem neuen Zukunftsperspektiven.

Doch nicht nur für die 100 Auszubildenden war das „Enke Impuls-Camp 2014“ ein zukunftsprägendes Ereignis. Für die Mitarbeiter des Enke-Werks war es zudem eine lehrreiche Begegnung mit dem Branchennachwuchs und für Geschäftsführer Hans-Ulrich Kainzinger eine innovative Veranstaltung, die mit Sicherheit Schule machen wird.

Zukunftsperspektiven statt Blechkaltkleber

Die Aufgabe, mindestens 90 Auszubildende für das „Enke Impuls-Camp 2014“ zu begeistern, war für die Mitarbeiter des inhabergeführten Enke-Werks überaus anspruchsvoll. Skeptiker gingen im Vorfeld sogar davon aus, dass dies schlicht unmöglich sei. Die Auszubildenden kamen jedoch scharenweise und verfolgten inmitten von Flüssigkunststoff-Mustern und Abdichtungszubehör das herausragende Fachprogramm des Impuls-Camp 2014.

„Die Jugendlichen wollen lernen und sie haben Spaß dabei – vor allem dann, wenn sie als gleichwertiger Partner verstanden werden.“ Nur so kann sich Enke-Geschäftsführer Hans-Ulrich Kainzinger erklären, warum die auf farbenfrohen Musterböden stehenden Stuhlreihen bis auf den letzten Platz belegt waren: „Selten war unsere Enke-Fachaus-

stellung in Langenfeld so gut besucht“, erinnert er sich und fügt an: „Ich hätte nicht damit gerechnet, dass unsere jungen Gäste vom Anfang bis zum Ende derart aufmerksam zuhören können.“ In der Tat erforderte das achtstündige Tagungsprogramm die ganze Aufmerksamkeit des Nachwuchses. Wohlgemerkt: Das Impuls-Camp fand an einem Wochenende statt und die Teilnahme der Jugendlichen war freiwillig. Mindestens ebenso überrascht wie die Veranstalter war ein Großteil der Teilnehmer. Dazu Enke-Prokurist Klaus Stern: „Noch kurz vor dem Startschuss erwartete ein Großteil unserer Gäste Produktinformationen zu Enke-Produkten wie Enkopur, Enke Betoncoat oder unseren HiLite floors.“ Doch anstatt geballtes Fachwissen weiterzugeben, verblüffte das Enke-Werk mit sorgfältig ausgewählten Referenten.

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