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Pilotprojekt in Herbolzheim

Attraktive Titanzinkfassaden mit System

Die auf der Fachmesse Bau 2009 in München vorgestellte Neuheit SP-Line ist eine maßgeschneiderte Ergänzung bereits vorhandener Fassadensysteme des Dattelner Titanzinkherstellers und Fertigteilspezialisten Rheinzink. Das neue System schafft eine einfach zu verlegende, besonders wirtschaftliche und hochwertige metallene Alternative zu Holz, Stein und künstlichen Baustoffen, die ebenfalls im Außenwandbereich eingesetzt werden. Das Fassadensystem SP-Line ist als Komplettsystem konzipiert und überzeugt durch einfachen Aufbau sowie die abgestimmte Zahl zusätzlich erforderlicher Komponenten. Es besteht aus dem Basispaneel und verschiedenen, dazugehörigen Anschlussprofilen. Dieses durchdachte Konzept ermöglicht es dem ausführenden Handwerker, Details und Anschlüsse besonders schnell und wirtschaftlich auszuführen.

Alle Komponenten lassen sich nahtlos und situationsgerecht in die Gebäudehülle integrieren. Die fertig ausgeführten Flächen ergeben ein in sich sehr geschlossenes, modernes Erscheinungsbild. Dabei schätzen Planer und Bauherren die werkstofftypische Ästhetik der Rheinzink-Oberfläche „vorbewittert pro blaugrau“ – die Oberfläche des Systems SP-Line.

Interessante Gestaltungsmöglichkeiten

Die SP-Line-Profile werden horizontal, vertikal oder diagonal montiert. Dabei kann auch ein Wechsel der Verlegerichtungen innerhalb des gleichen Objektes ein spannungsvolles Nebeneinander ergeben – insbesondere bei großen, homogenen Fassadenflächen mit integrierten Fenster- und Türöffnungen. Die verdeckte Befestigung der Basispaneele sowie die präzisen Anschlussprofile sorgen für ein sauberes, ästhetisches Erscheinungsbild. Dies gilt natürlich auch für entscheidende Details. Zum Beispiel bei Innen- und Außenecken, im Sockel-, Fensterbank-, Sturz- und Attikabereich sowie bei sonstigen Übergängen und Abschlüssen. Maßgeschneiderte Zubehör- und Systemkomponenten sorgen nach dem Baukastenprinzip für klare Verhältnisse. Selbstverständlich kann das System gleichermaßen bei kleineren Gebäuden, deren Teilflächen wie Giebel oder Aufstockungen zu bekleiden sind, als auch bei Großobjekten, die in ihrer Gesamtheit eine metallene Gebäudehülle erhalten sollen, eingesetzt werden.

Hauptbestandteil des Fassadensystems ist das Basispaneel. Bei 3000 mm Profillänge, 350 mm Baubreite und 15 mm Profiltiefe verfügt es über 1,05 m² Deckfläche. Ihr Gewicht beträgt 7,20 kg/m² und die Metalldicke 0,7 mm. Die Paneel-Optik wird durch zwei Hochsicken von jeweils 140 mm Breite und einer dazwischen liegenden schmalen Tiefsicke bestimmt. Die Paneelober- und -unterkanten sind so profiliert, dass jeweils „Paneel auf Paneel“ gesteckt wird, vergleichbar wie beim Nut- und Feder-Prinzip. »

Fixiert wird das Basispaneel mit Edelstahl-Bohrschrauben, welche durch das nachfolgenden Paneel überdeckt werden.

Unterkonstruktion, Montage, Befestigung

Sollen Teilflächen an Fassaden, zum Beispiel bei Giebeln, Brüstungen und Attikablenden oder Gauben und ähnliches individuell bekleidet werden, eignet sich eine Holzlattung als Unterkonstruktion. Die Lattung sollte 60 mm breit sein. Bei Bekleidungen geschossübergreifender Fassadenflächen werden zum Ausgleich von Bautoleranzen zwei- oder mehrteilige Aluminium-Konsolsystem-Unterkonstruktionen empfohlen. Zur Paneelbefestigung sind zusätzliche Halter oder Hafte nicht erforderlich. Mitgelieferte Bohrschrauben werden im oberen, rückgekanteten Bereich des Basispaneels gesetzt und beim Aufstecken der nachfolgenden Paneelreihe verdeckt. Die Paneelgeometrie mit äußerst exakter oberer und unterer Profilierung (Vergleiche Detail) ist so beschaffen, dass sich formschlüssige Steckverbindungen auf der gesamten Paneellänge ergeben. Dadurch ist ein fester Sitz der Basispaneele sichergestellt und ein „Aushebeln“ durch Bauwerks- oder thermische Bewegungen ausgeschlossen. Werkstofftypische Längenänderungen werden durch die Begrenzung der Paneellänge auf 3000 mm stark eingeschränkt.

Die feingliedrige Flächenwirkung einer mit dem Rheinzink-SP-Line-System gestalteten Fassade wird durch präzise profilierte Basispaneele erzielt. Sie ergeben eine ästhetische, paneeltypische Optik, die mittels verschiedener, situationsgerechter Anschluss- und Bauprofile ergänzt wird. Ein besonderer Pluspunkt ist die Möglichkeit der verschnittfreien Verlegung der 3 m langen Basispaneele. Hier ist sowohl die Gestaltung „wilder Verbände“ als auch die Erzielung eines gleichmäßigen Fugenbildes möglich. Zwei Standard-Längsverbindungen der Paneele eröffnen unterschiedliche Lösungen. Mit überdeckenden Stoßprofilen ergibt sich ein Mehrfeldsystem, welches die vertikale Gliederung der Fassade unterstreicht. Werden die Längsverbindungen mittels spezieller Stoßverbinder ausgeführt, ergibt sich ein optisch zurückhaltendes Fugenbild, das praktisch unterbrechungsfrei die horizontale oder vertikale Ausrichtung der Paneele hervorhebt.

SP-Line-Praxis

Zeitnah mit der Markteinführung wurde bereits ein größeres Pilotprojekt, bei dem technische Eigenschaften, Wirtschaftlichkeit und Funktionalität der Neuentwicklung in der Realität deutlich werden, realisiert. Dieses Anwendungsbeispiel liegt im badischen Herbolzheim. Im dortigen Gewerbepark „Gerätehauptdepot“ firmiert die K-H. Wagner, Bau- und Industrieblechnerei mit einer großen Werkhalle. Der aufstrebende metallverarbeitende Betrieb benötigte eine deutliche Erweiterung des großen, vorhandenen Hallenbereiches. Zur Ausführung kam ein an der Südseite der Haupthalle angefügter, eingeschossiger Seitentrakt von 43 m Länge, 15 m Breite und 7 m Höhe. Der quaderförmige Werkhallenneubau mit Flachdach verfügt über einen zusätzlich angegliederten Verwaltungs- und Bürotrakt. Planung und Ausführung lagen beim Architekturbüro Markus Schmidt im nahen Teningen.

Spannungsreiches Layout

Der Entwurf der Architekten sieht eine horizontale Anordnung der Bekleidungspaneele vor. Dabei wird das Erscheinungsbild jeder der Gebäude-Außenseiten sowohl von der charakteristischen Paneel-Optik, als auch von der Anordnung der Fassadenöffnungen bestimmt. Insgesamt ist die Tendenz erkennbar, die Architektur des Erweiterungsgebäudes dem Layout der großen Werkhalle anzupassen, aber darüber hinaus eine eigenständige, individuelle Fassadenlösung zu erreichen. Nimmt man das Ergebnis vorweg, ist dies mit dem neuen Fassadensystem überzeugend gelungen.

Im Rahmen der Fassadenarbeiten waren etwa 350 m² Außenwandflächen mit dem neuen Fassadensystem SP-Line zu bekleiden. Fertiggestellt wurden die Arbeiten im Februar 2009. Der konstruktive Aufbau der Außenwände besteht aus einem Stahltragwerk, 120 mm Stahlkassetten mit Wärmedämmung B1, 60 mm Wärmedämmung B1 und der vorgesetzten Fassadenbekleidung Rheinzink-SP-Line. Die Fassadenbekleidung selbst wurde auf einer mehrteiligen Metallunterkonstruktion aus 40-mm-Aluminium-Hutprofilen aufgebracht.

Die Anordnung der Paneele erfolgte auf den einzelnen Fassadenflächen symmetrisch beziehungsweise horizontal gegliedert, mit wechselweise versetzten Querstößen. Aber auch eine strukturelle Belebung durchgehend bekleideter Außenflächen ist mit SP-Line möglich. Die Westfassade, oberhalb des Verwaltungstraktes, hat keine Öffnungen und wird durch sechs Paneelreihen horizontalgegliedert. Mittig regelmäßig versetzte Paneel-Querstöße erzeugen den Eindruck einer klassischen Spiegeldeckung und damit eine strukturelle Belebung dieser durchgehend bekleideten Außenfläche.

Ausblick

Das positive Ergebnis an dieser neuen Werkhalle bestätigt Herstelleraussagen bezüglich einfacher und wirtschaftlicher Montage. Zugleich wird erkennbar, dass Architektur und technische Ästhetik der Paneel-Oberflächen auch hohen Ansprüchen gerecht werden. Mit dem Fassadensystem SP-Line hat Rheinzink das Spektrum seiner Bekleidungssysteme um eine interessante Variante erweitert. Technische, wirtschaftliche und gestalterische Eigenschaften sprechen ebenso dafür, wie der im Baugeschehen anhaltende Trend zu attraktiven, langlebigen, nachhaltigen und umweltverträglichen metallenen Gebäudehüllen.

* Frank Neumann, Leitung Anwendungstechnik, Rheinzink GmbH & Co. KG, Datteln

** Steven Paton, Produktentwicklung, Rheinzink GmbH & Co. KG, Datteln

Frank Neumann* und Steven Paton**

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