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Ein Wasserfangkasten aus Schweinfurt

Zehn Teile für ein Ganzes

Bereits seit fünf Jahrzehnten bietet die Spenglermeisterschule der Handwerkskammer Unterfranken Meisterkurse für Spengler an. Die Schweinfurter Georg-Schäfer-Straße 71 ist die Geburtsstätte anspruchsvoller Meisterstücke. In regelmäßigen Abständen sorgen die Unikate aus Spenglerhand auf Messen oder Ausstellungen für erstaunte Gesichter. So auch Anfang des Jahres auf der Hausmesse des Handelshauses Kaufmann in Neu-Ulm. Die Bandbreite der Meisterstücke erstreckt sich von der mehrteiligen Vase über Beleuchtungskörper bis zum kompletten Vordach. Als routinierter Trainer und Kursleiter vermittelt das Team um Arno Fell so manche Tricks und Kniffe, während Matthias Kaemmer als Ansprechpartner für Vorbereitungskurse und Spengler-Intensivseminare zur Verfügung steht.

Neben dem Grundlehrgang Bauspenglerei werden in Schweinfurt folgende Seminare angeboten: Rundgauben- und Zwiebelturmbekleidungen, beklei-den von Satteldach- und Walmdachgauben, historische Spenglertechnik zur Restaurierung und Rekonstruktion sowie Treiben von Figuren für Dachspitzen. Die Intensivseminare bestehen aus fünf unterschiedlichen Kursen, die meist in den Wintermonaten während drei- oder vier Tagen stattfinden

Zehn Teile

Auch der aus dem fränkischen Windsbach stammende Martin Schwarz er- arbeitete sich seinen Meisterbrief in der fränkischen „Meisterschmiede“. Als Meisterstück fertigte er einen Wasserfangkasten aus 1 mm starkem Titanzink. Hochpräzise bereitete er die einzelnen Segmente zur stumpfen Weichlot-Verbindung durch eine sogenannte Tropfenlötnaht vor. Den einfach gefalzten Kastenboden hat der ehemalige Meisterschüler ebenfalls durch eine Lötnaht abgedichtet. Auch den Stutzen zum Anschluss an das Regenrohr falzte er im Kastenboden ein. Konvex und konkav geschwungen enden die Segmente des Wasserfangkastens mit einem Wulst-Durchmesser von 22 mm. Das sich nach oben öffnende, regelmäßige Zehneck vermittelt durch die sandgestrahlte Titanzink-Oberfläche besondere Exklusivität.

Auch das Erstellen der Zeichnung, des Leistungstextes und der dazugehörenden Meisterstück-Kalkulation sind Bestandteile der Prüfung. Martin Schwarz errechnete unter Berücksichtigung sämtlicher Vorbereitungsarbeiten und des Materialeinsatzes einen Bruttoverkaufspreis von 4252,94 Euro. Der Materialanteil seines Meisterstückes schlägt dabei mit lediglich 21 % zu Buche, was verdeutlicht, wie lohnintensiv die Anfertigung solch meisterlicher Einzelstücke ist.

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