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Der Klempner und die Werkzeugmaschine

Für Handwerker im Außenbereich ist Termintreue ein schwieriges Thema, denn oft stellt das Wetter eine schwer kalkulierbare Größe dar. Um das Risiko zu minimieren, verlegt Klempnermeister Michael Messerschmidt viele Arbeiten in die Werkstatt. Hier hat er regelmäßig diverse Elektrowerkzeuge und Maschinen von Trumpf im Einsatz, mit denen er hochproduktiv die Bleche vorkonfektioniert und so die Zeit auf der Baustelle oft mehr als halbiert.

Der Klempner gehört – wie der Maurer und Maler – auf die Baustelle. Dieses Berufsbild würden Insider wie Außenstehende zum großen Teil ohne Zögern unterschreiben. Auch Klempnermeister Michael Messerschmidt, Inhaber des gleichnamigen Unternehmens in Fambach, widerspricht dem nicht – aber: „Ich habe die Erfahrung gemacht, dass wir mit modernen Maschinen wie einer großen Tafelschere und einer Stanzmaschine von Trumpf in der Werkstatt sehr viel produktiver und effizienter arbeiten können. Davon abgesehen, spielt es hier keine Rolle, ob es regnet oder schneit. Auch wenn die Sonne gnadenlos brennt oder der Winter mit –20 °C draußen alles gefrieren lässt, in unserer Halle können wir vieles vorbereiten, was sich dann draußen schneller umsetzen lässt.“

Die Idee, eine Werkstatt einzurichten und sukzessive auszubauen, hatte Michael Messerschmidt schon bei der Gründung seines Betriebs im Jahr 2002. Entscheidende Impulse dafür bekam er von seinem vormaligen Arbeitgeber, einem Industriebtrieb, für den er als Anwendungsberater tätig war. Hier lernte der Klempnermeister industrielle Prozesse kennen und klar strukturierte Abläufe schätzen: „In der Industrie wird wenig dem Zufall überlassen, sondern genau geplant, kalkuliert und entsprechend umgesetzt. In einem Handwerksbetrieb lässt sich dies nicht 1:1 anwenden. Wäre auch nicht sinnvoll“, macht Messerschmidt deutlich: „Die Vorteile der industriellen Fertigung nutzen und mit der Flexibilität eines Handwerksbetriebs zu kombinieren, das halte ich aber sehr wohl für machbar und gut.“

Schon bei der Gründung hochwertige Elektrowerkzeuge

Schon im Jahr der Unternehmensgründung baute der findige Handwerker die Ladefläche seines Kleinlasters zu einer mobilen Werkstatt um. In der Hauptsache hatte er dort hilfreiche Elektrowerkzeuge wie Nibbler und Scheren von Trumpf im Einsatz, mit denen er präzise Zuschnitte erledigte: „Die Qualität dieser Geräte ist absolut hochklassig, und wir sind damit viel schneller als mit klassischen Handwerkzeugen.“ Dass bei manchen Kollegen noch immer Winkelschleifer zum Trennen von Blech eingesetzt werden, kann Michael Messerschmidt nicht verstehen: „Die Qualität der Schnitte ist schlecht, die Verletzungsgefahr relativ hoch und die Trenngeschwindigkeit mäßig.“

Mit dem Wissen um die Vorteile einer industriellen Fertigung im Gepäck dauerte es nicht lange, bis der Handwerksmeister eine Werkstatt mit 90 m² Fläche mietete und seine erste kleine Tafelschere kaufte. Der Plan: die Bleche so weit wie möglich in der Werkstatt vorkonfektionieren, damit es auf der Baustelle schneller geht. Eine Zeitrechnung, die für Messerschmidt auch aus heutiger Erfahrung voll aufgeht: „Arbeiten, für die wir draußen Stunden brauchen, erledigen wir in der Werkstatt in einem Bruchteil der Zeit. Wir sind also schneller und bringen deutlich mehr Sicherheit in unsere Terminplanung.“ Die hohe Qualität, Zuverlässigkeit und Termintreue des Fambacher Klempnerbetriebs sprach sich in der Branche schnell herum. So wuchsen Anzahl und Größe der Aufträge, die nicht mehr nur aus der Region Thüringen und Bayern kommen, sondern sogar über die deutschen Grenzen hinausgehen.

Tafelschere für Zuschnitte bis 5 m

Heute beschäftigt das Fambacher Unternehmen zwölf Mitarbeiter, von denen die Hälfte auf Baustellen unterwegs ist und die andere Hälfte im Büro und in der Werkstatt arbeitet. Dem Wachstum entsprechend beträgt die Werkstattfläche inzwischen 1600 m², und auch die Maschinen sind in Vielfalt und Größe stetig gewachsen. Von Falz- und Ausklinkmaschinen bis hin zu kleinen und großen Tafelscheren ist hier alles zu finden. Dabei kauft Michael Messerschmidt stets nur Maschinen, die sich am Bedarf der Kunden orientieren. So wurden etwa im Jahr 2010 immer häufiger groß dimensionierte Blechzuschnitte von bis zu 4 m Länge gefordert. „Unsere kleinen Tafelscheren waren dafür nicht geeignet“, erklärt der Klempnermeister und ergänzt: „Wenn das nur ab und zu passiert, lassen sich solche Aufgaben auch mit den Trumpf-Schlitzscheren erledigen. Da aber immer häufiger solche Anfragen kamen, habe ich im Jahr 2011 reagiert und mich auf die Suche nach einer großen Tafelschere mit entsprechender Schnittlänge gemacht.“ Das Wissen um die hohe Qualität entsprechender Elektrowerkzeuge brachte Messerschmidt auf die Idee, auch bei der gewünschten Tafelschere auf Bewährtes zurückzugreifen. Eine gute Erstberatung auf der Euroblech 2010 in Hannover und eine daran anschließende Demonstration der Trumpf-Tafelschere im Ditzinger Vorführzentrum waren letztlich ausschlaggebend für den Kauf.

Gebrauchte Stanzmaschine mit moderner Steuerung

Im Jahr 2014 stand der Fambacher Unternehmer vor einer noch größeren Entscheidung. Der Hintergrund war: Der Bedarf, Bleche individuell zuzuschneiden und umzuformen, wächst stetig. Außerdem gibt ein guter Kunde von Messerschmidt mehrmals im Jahr Stanzbleche in Auftrag, die als Lkw-Einstiegstrittbleche Verwendung finden und derzeit ein Jahresvolumen von knapp 20 000 Euro ausmachen. Der Zuschnitt wurde bislang fremdvergeben. „Das hat schon funktioniert“, macht der Klempner deutlich, „aber davon abgesehen, dass ich daran letztlich fast nichts verdient habe, waren diese Kleinaufträge auch für meinen Lieferanten mehr eine Gefälligkeit, die er immer irgendwie zwischenschieben musste. Meinem Kunden gegenüber fühle ich mich aber verpflichtet, stets pünktlich zu liefern.“

Seit September 2014 ist das kein Problem mehr, denn seither verfügt Messerschmidt über eine gebrauchte Stanzmaschine Trumatic 200 Rotation, Baujahr 1998. „Der Ditzinger Konzern ist für die Langlebigkeit und anhaltend hohe Qualität seiner Maschinen bekannt, weshalb ich mich guten Gewissens für die 16 Jahre alte Trumpf-Maschine entschieden habe.“ Die Trumatic 200 R ist zwar nicht so schnell wie aktuelle Stanzmaschinen, aber mit komplett neuen Werkzeugen und einem aktuellen TruTops-Programmiersystem ausgestattet. In dieser Ausstattung lässt sich sehr flexibel, präzise und übersichtlich arbeiten. „Für uns ist primär entscheidend, dass wir die Technologie zur Verfügung haben und somit komplexe Formen nibbeln, stanzen und umformen können. Und genau das erfüllt unsere Stanzmaschine perfekt.“ Zudem sei die Investition überschaubar und soll sich in rund vier Jahren amortisiert haben.

Schneller auf der Baustelle

Dank des vielseitigen Maschinenparks kann der Fambacher Betrieb inzwischen die positiven Seiten der Industrie-orientierten Arbeitsweise regelmäßig umsetzen. Dementsprechend ist auch der Ablauf nach Auftragseingang immer ähnlich. Als erstes wird auf der Baustelle ein genaues Aufmaß genommen. Auf Basis dieser Daten erstellt die Konstruktion einen Bauplan und diverse Einzelteilzeichnungen, die anschließend in die Werkstatt gehen. Hier wird das benötigte Material vom Coil oder der Tafel zugeschnitten, gestanzt, gebogen und gefalzt, sodass die Klempner auf ihren Baustellen perfekt vorkonfektionierte Bleche mitnehmen und verbauen können. Für leichte Anpassungsarbeiten setzen die Handwerker am liebsten die flexiblen Akku-Nibbler und -Scheren von Trumpf ein, wie Alexander Bauer bestätigt: „Diese Werkzeuge liegen sehr gut in der Hand und wir sind damit extrem flexibel.“

Dank des kombinierten Arbeitsablaufs sparen die Handwerker vor Ort viel Zeit, was der Firmenchef am Beispiel eines Aussichtsturms deutlich macht. Den Auftrag erledigte sein Unternehmen innerhalb von etwa sechs Wochen. Davon waren Planung und Werkstatt eine gute Woche beschäftigt. Die restliche Zeit – also etwa fünf Wochen – war man am Turm. „Ohne die umfangreichen Vorarbeiten in unserem Betrieb hätten wir vermutlich rund drei bis vier Monate auf der Baustelle benötigt.“

Der Klempnerbetrieb M. Messerschmidt, Fambach, …

… wurde im Jahr 2002 vom namensgleichen Inhaber Michael Messerschmidt in Südthüringen gegründet und beschäftigt heute zwölf Mitarbeiter. Die Schwerpunkte des Unternehmens liegen in der Anfertigung und Montage von Metallprofilen sowie Sonderlösungen für die Dach-, Fassaden- und Blechbearbeitung. Mit modernen Fertigungsmöglichkeiten realisiert Messerschmidt Projekte für Kunden im In- und Ausland.

M. Messerschmidt , Fambach

info@metallrestaurierungen.de

www.metallrestaurierungen.de

TruPunch 1000 für den Einstieg

Als wirtschaftliche Einstiegsmaschine beherrscht die TruPunch 1000 alle relevanten Anwendungen einer Trumpf-Stanzmaschine. Diese reichen von einfachen gelochten Blechteilen bis zu komplex geformten und beschrifteten Werkstücken, die in zahlreichen Umformprozessen

entstehen. Die TruPunch 1000 eignet sich ideal für den Einstieg in die professionelle Stanzbearbeitung sowie für kleinere Handwerksbetriebe. Die Maschine bleibt auch bei geringerer Auslastung wirtschaftlich und braucht zudem lediglich 6000 x 5825 mm² Aufstellfläche. Abgebildet ist die TruPunch 1000 auf Seite 44.

www.trumpf.com

www.trumpf-powertools.com

Autor

Peter Klingauf

ist Mitinhaber der k+k-PR GmbH in Augsburg.

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